Bei der Behandlung von Depressionen ist Sport eine von drei therapeutischen Säulen.
Die Therapietreue der Patienten verbessert sich, wenn sie in die Therapieentscheidung einbezogen werden.
Das sind zwei zentrale Resultate des 10. Lundbeck Dialogs ZNS:
Joggen, Radfahren, Walken, Schwimmen seien gut für die Gesundheit – auch für die seelische Gesundheit.
Diese Ansicht vertritt der Neurologe und Psychiater Dr. Ralf Künzel aus dem hessischen Bruchköbel. Regelmäßiger Ausdauersport habe einen „1A-Evidenzgrad für Depression“, erklärt Künzel.
Der Facharzt verwies auf mehrere randomisierte Kontrollstudien, die eine Linderung der Symptome bei regelmäßigem sportlichem Training belegen. Sport sagt er, sei einer von drei Therapiebausteinen für depressive Patienten, neben Psychotherapie und Medikamententherapie.
Die molekularen Mechanismen, die durch Sport in Gang kommen, seien vergleichbar mit denen von Antidepressiva, erläutert Künzel.
Bei der Behandlung seiner ambulanten Patienten knüpft er an das noch vorhandene Aktivitätsniveau an. Wenn der Patient es schaffe, die Laufschuhe anzuziehen und zumindest einmal um den Block zu laufen, dann gehe es ambulant. Patienten, bei denen das nicht mehr möglich ist, gehören aus seiner Sicht in die Klinik.
Eine gute neurologische Klinik zeichne sich dadurch aus, dass sie ihre Patienten morgens in die Laufschuhe stelle.
Sport ermöglicht Mitwirkung des Patienten an Therapie
Patienten zur Mitwirkung an der Behandlung zu bewegen, gelingt besser, wenn man sie in die Therapieentscheidung einbezieht, betonte der Psychotherapeut Dr. Andreas Loh aus Freiburg.
Als Hindernisse in der Versorgung von depressiven und manisch-depressiven Patienten sieht Loh unter anderem ein unzureichendes Verständnis von Erkrankung und Therapie, unzureichende Einsicht in den Behandlungsbedarf und dysfunktionale Einstellungen bei den Beteiligten.
Oft sehen gerade depressive Patienten oder Patienten mit bipolaren Störungen nicht ein, warum sie ihre Medikamente auch dann nehmen sollten, wenn es ihnen gerade vermeintlich gut geht.
Rücksicht nehmen auf individuelle Werte und Einstellungen des Patienten
Vielen Ärzten ist zwar dieses Problem der Non-Compliance bekannt, sie unterschätzen aber oft das Ausmass, meint Loh. Um die Compliance zu verbessern, müssen Ärzte ihre Patienten zur Behandlung motivieren. Reine Information sei dafür nur die Basis.
Auch individuelle Werte und Einstellungen des Patienten müssen bei der Therapieentscheidung berücksichtigt werden, verlangt Loh.
Er setzt daher auf das sogenannte Shared Decision Making und zeigte sich überzeugt, dass damit ein besserer Therapie-Outcome erzielt wird.
Das gilt gemäss Loh auch für Patienten mit Depression, die Studien zufolge ebenso in Therapieentscheidungen einbezogen werden wollen wie somatisch erkrankte Patienten.
Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/panorama/article/679029/depressionen-davon-laufen.html?sh=7&h=-629385950
Kommentar & Ergänzung zu Sport & Depressionen:
– Bewegung ist eine der Grundsäulen der Naturheilkunde.
Siehe dazu:
Naturheilkunde – was ist das?
– Patientinnen und Patienten sollen in Therapieentscheidungen einbezogen werden, weil sich dadurch die Compliance entscheidend verbessert. Und die individuellen Werte und Einstellungen der Patienten sollen bei der Therapieentscheidung berücksichtigt werden.
In beiden Bereichen bietet die Phytotherapie interessante Optionen:
Heilpflanzen-Anwendungen ermöglichen oft diese Mitentscheidung und Mitwirkung. Sie kommen zudem den individuellen Werten und Einstellungen von Menschen entgegen, die „sanftere“ Alternativen suchen, ohne dass dabei der Boden einer auch rational begründbaren Therapie verlassen werden muss.
Gerade in der Psychiatrie – aber nicht nur dort – sind das wichtige Pluspunkte.
Siehe auch:
Starke Argumente für Phytotherapie in der Psychiatrie
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Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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