Patienten mit Krebs, die zusätzlich zu einer onkologischen Therapie homöopathisch behandelt werden, haben eine bessere Lebensqualität und weniger Beschwerden durch chronische Müdigkeit (Fatigue). Angst und Depressivität blieben aber unbeeinflusst.
Zu diesem Resultat kam Matthias Rostock in einer Studie mit mehr als 600 Menschen, die an Krebs erkrankt waren. 380 Patienten wurden in einem onkologischen Zentrum behandelt, 259 zusätzlich homöopathisch. Bei den komplementär homöopathisch Behandelten zeigte sich eine Verbesserung der Lebensqualität schon nach drei Monaten, die nach einem Jahr noch weiter ausgebaut werden konnte.
Für seine Studie ist Rostock mit dem Hufeland-Forschungspreis ausgezeichnet worden. Die Jury erklärte, dass mit dieser Studie zum ersten Mal eine wissenschaftliche Abbildung der homöopathischen Praxis in der integrativen Onkologie vorliegt.
Quelle:
http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article2318692/Homoeopathie-verbessert-Lebensqualitaet-von-Tumorpatienten.html
http://www.hufelandgesellschaft.de/118.html
Kommentar & Ergänzung:
Menschen mit Tumorerkrankungen suchen oft begreiflicherweise nach ergänzenden Behandlungsmöglichkeiten und nur schon eine Verbesserung der Lebensqualität kann für sie ein wertvoller Gewinn sein. Wirklich neue Erkenntnisse bringt die beschriebene Studie allerdings nicht. Dass eine Behandlung mit Homöopathie bei manchen Erkrankungen gemäss den Beurteilungen von Patientinnen und Patienten zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen kann, ist meinem Eindruck nach schon verschiedentlich mit Studien gezeigt worden. Und man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass es für die Betroffenen nur auf diese Verbesserung ankommt.
Für die Forschung interessant wäre aber vor allem die Frage, ob es wirklich die Globuli sind, welche die Verbesserung der Lebensqualität bei Krebs bewirken. Diese Frage lässt sich mit der beschriebenen Studie nicht beantworten. Dazu wäre eine Kontrollgruppe nötig, die zusätzlich zur onkologischen Therapie ebenfalls eine homöopathische Behandlung bekommt, bei der aber anstelle von Globuli unbehandelte Zuckerkügelchen verabreicht werden.
Eine solche Studie hat Sarah Brien in Grossbritannien mit Rheuma-Patienten durchgeführt:
Wirkt Homöopathie – und wenn ja, wie?
Sie kommt zum Schluss, dass es die therapeutische Beziehung zwischen homöopathisch tätigem Arzt und Patient zu sein scheint, die den Unterschied macht, nicht die homöopathischen Globuli als solche. Offen bleibt dabei natürlich die Frage, ob es etwas spezifisch Wirksames an einer homöopathischen Konsultation gibt, oder ob nicht eher generell eine intensivere Beziehung zwischen Arzt und Patient zu einem größeren Behandlungserfolg führt.
Nimmt man diese Ergebnisse ernst, so stellen sich auch kritische Fragen betreffend Homöopathika wie Similasan, die ohne homöopathische Konsultation – also quasi „beziehungslos“ – über den Ladentisch verkauft werden. Hier fällt der Beziehungseffekt von vorneherein weg und es werden nur die Globuli verkauft.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch