In verschiedenen Sportarten kann es zu akuten stumpfen Verletzungen kommen, beispielsweise Prellungen, Muskelrisse, Bänderrisse, Hämatome (Blutergüsse), Ermüdungsbrüchen. Durch den Aufprall gelangen Flüssigkeit aus Zellen und Blut aus den Gefässen ins Gewebe und es entwickelt sich eine Schwellung.
Durch Sofortmassnahmen nach dem PECH-Schema lassen sich die Folgen einer leichten Verletzung eindämmen und die Rehabilitationszeit verkürzen.
Das PECH-Schema:
P: Pause
E: Eis
C: Compression
H: Hochlagerung
Nach dem Unfall wird die betroffene Körperstelle am besten sofort gekühlt. Die Kälte zieht die Blutgefässe zusammen (Vasokonstriktion), führt zu einer Schmerzreduktion und hemmt die Bildung von Schwellungen und Hämatomen. Zur Kühlung geeignet sind beispielsweise Eis, Wasser oder Kältepackungen. Um lokalen Erfrierungen vorzubeugen, ist direkter Hautkontakt zu vermeiden.
Um darüber hinaus ein Anschwellen zu verhindern, wird mit einer breiten elastischen Binde ein Druckverband angelegt (Compression). Zur Fortführung der Kältetherapie werden die einzelnen Lagen dieses Druckverbandes mit Eiswasser oder Kühlspray getränkt.
Anschliessend wird die verletzte Gliedmasse hochgelagert, was den venösen Abfluss und das Abschwellen fördert. Falls möglich soll der betroffene Körperteil während 12-24 Stunden über Herzebene hochgelagert werden.
Zu empfehlen ist eine Schonzeit von ca. 2 Tagen, nach der wieder mässig belastet werden sollte. Erfolgt bis zu diesem Zeitpunkt keine Besserung, ist ärztliche Hilfe beizuziehen.
Literatur:
_Pharmazeutische Zeitung, Nr. 29/2012/Supplement/p6
_Sportler in der Apotheke; Govi-Verlag 2004; p173
Quelle:
https://www.pharmavista.net/content/default.aspx?https://www.pharmavista.net/content/NewsMaker.aspx?ID=4672&NMID=4672&LANGID=2
Kommentar & Ergänzung:
Den schmerzstillenden Kälteeffekt kann man auch mit Pfefferminzöl auslösen.
Pfefferminzöl wirkt kühlend über eine Aktivierung von Kälterezeptoren. Es löst also eine Kälteempfindung aus, ohne temperaturmässig zu kühlen. Eine schmerzstillende Wirkung kommt auf diese Art ebenfalls zustande – via Counter-Irritation. Die Vasokonstriktion dürfte aber mit dem Pfefferminzöl wohl ausbleiben.
Bei Sportverletzungen setzt die Phytotherapie ausserdem ein:
Umschläge mit verdünnter Arnikatinktur.
Beinwellsalbe / Beinwellgel.
Siehe auch:
Alternativmedizin – was hilft bei Sportverletzungen
Phytotherapie: Arnika – Wirkung – Anwendungsbereiche – Allergiepotenzial
Prellung und Hämatom mit Heilpflanzen behandeln
Sprunggelenksverletzung: Beinwellwurzel wirksamer als Diclofenac
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch