Theaflavine sind sekundäre Pflanzenstoffe, die zu den Polyphenolen gehören. Sie entstehen hauptsächlich bei der Fermentation von Grüntee zu Schwarztee aus den im Teeblatt enthaltenen Catechinen sowie bei der Verstoffwechselung von Catechinen in der Leber.
Aufgrund des vermuteten günstigen Einflusses von Theaflavinen auf die menschliche Gesundheit rückt diese Stoffgruppe zunehmend in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen.
Viele Polyphenole zeigen im Labor anitvirale Effekte
Manche Polyphenole können die Vermehrung von HIV-1 hemmen. In Experimenten mit Zellkulturen zeigten Theaflavine dahingehend ein höheres Potenzial als die ebenfalls für diesen Effekt bekannten Catechine, eine Stoffklasse, die für Grüntee charakteristisch ist (im Grüntee vor allem Epigallocatechingallat, EGCG). Theaflavine wie auch Catechine verhindern die Vermehrung des Virus, indem sie an dessen Oberflächenmolekül gp41 binden, welches das Virus braucht, um über den CD4-Rezeptor in seine Wirtszelle einzudringen.
Den Resultaten klinischer Studien zufolge können Theaflavine ausserdem sowohl den Cholesterinspiegel als auch die Menge des Low Density Lipoprotein im menschlichen Körper reduzieren.
Theaflavine scheinen zudem eine starke antibakterielle Wirkung zu besitzen. In Laboruntersuchungen an den Bakterien Stenotrophomonas maltophilia und Acinetobacter baumannii, welche inzwischen gegen viele Antibiotika Resistenzen entwickelt haben, zeigten sie sich sehr effektiv.
Quelle: Wikipedia
Kommentar & Ergänzung:
Theaflavine sind orangerot gefärbt und tragen zur Farbe des Schwarztees bei.
Zitronensaft hellt Schwarzen Tee auf, weil Theaflavine sich wie ein chemischer Indikator verhalten: Bei einem anderen pH-Wert der Umgebung absorbieren sie Licht anders und verleihen dadurch der Teefüssigkeit eine andere Farbe.
Theaflavine kommen nur in Schwarzem Tee vor und nicht in Grüntee Ihr Gehalt liegt meist bei 1-2 %.
Während Grüntee seit Jahren intensiv erforscht wird und ein hochgradig gesundes Image hat, wurde der Schwarztee meinem Eindruck nach vielleicht zu Unrecht viel weniger beachtet.
Siehe auch:
Grüntee und Schwarztee – Schutz vor Schlaganfall?
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch