Dr. Thomas Nolte (59) leitet als Facharzt für Anästhesiologie das Schmerz- und Palliativzentrum Wiesbaden. Bis 2009 war er Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie und ist auch im Hospiz- und Palliativverband Hessen aktiv.
Im Gespräch mit „dpa“ kommt Nolte auf Dronabinol zu reden, ein Präparat auf der Basis von halbsynthetischem THC.
Die Anwendung sei äußerst selten – er verordne diesen Wirkstoff vielleicht einem von 200 Schmerzpatienten pro Woche. Die Verordnung sei auf bestimmte Patientengruppen beschränkt, zum Beispiel mit Multipler Sklerose, schwerem Tumorschmerz oder Spastiken. Der Vorteil sei die gute Verträglichkeit, auch in der Langzeitanwendung. Wegen des speziellen Wirkmechanismus könne man damit Effekte erzielen, die mit anderen Pharmaka nicht erreichbar seien.
Auf die Frage, wieso dieses Mittel so selten eingesetzt werde, antwortet Nolte:
„Der Zugang ist extrem limitiert: Es muss über ein Betäubungsmittel-Rezept verordnet werden und die Krankenkassen übernehmen die Kosten nur in seltenen Fällen. Aus meiner Sicht ist es nicht nachvollziehbar, dass Dronabinol einen anderen Status hat. Es ist eine effektive, gut verträgliche Substanz und eine Bereicherung im Spektrum eines Schmerztherapeuten und Palliativmediziners. Es gibt keinen Grund, dass wir darüber nicht genauso verfügen können wie über Opioide, Antiepileptika oder Antidepressiva.“
Quelle:
https://de.nachrichten.yahoo.com/schmerztherapeut-cannabis-medikamente-eine-bereicherung-100802269.html
Kommentar & Ergänzung:
Es ist sehr zu begrüssen, wenn es zunehmend sichere, legale Anwendungsformen für den medizinischen Einsatz von Cannabispräparaten gibt.
Zur Situation in der Schweiz:
Neues Cannabis-Medikament in der Schweiz
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