Servan Grüninger hat auf campus.nzz.ch gerade einen interessanten Text veröffentlicht zu Unterscheidungsmerkmalen zwischen Wissenschaft und Esoterik.
Wissenschaftliche Aussagen müssen möglichst so formuliert werden, dass sie grundsätzlich widerlegbar sind, also an der Erfahrung scheitern können.
Wissenschaft soll danach streben, Theorien zu widerlegen und damit Fehler zu entdecken, was zu besseren Theorien führt.
Grüninger beschreibt dieses sogenannte Falsifikationsprinzip, das auf den Philosophen Karl Popper (1902 – 1994) zurückgeht, anhand der Beispiele Lichtnahrung, Homöopathie und Akupunktur.
Wie auch immer man zu diesen Methoden steht – das Falsifikationsprinzip ist ein interessantes Unterscheidungskriterium. Esoterische Theorien werden nämlich tatsächlich oft so formuliert, dass sie grundsätzlich unwiderlegbar sind. Theorien zu widerlegen und durch Aufdeckung von Fehlern zu verbessern ist kein Anliegen der Esoterik.
Theoriegebäude enthalten oft zugleich widerlegbare und unwiderlegbare Elemente.
Das lässt sich gut am Theoriegebäude der Homöopathie zeigen.
Die „geistartige Kraft“, durch welche nach Samuel Hahnemann die Wirkung der Homöopathie zustande kommen soll, lässt sich weder belegen, noch widerlegen. Damit das möglich würde, müsste der Ausdruck „geistartige Kraft“ mit konkreteren Eigenschaften beschrieben werden.
Die homöopathischen Arzneimittelprüfung dagegen sind so formulieret, dass sie sich gut widerlegen lassen.
Siehe dazu:
Arzneimittelprüfung Belladonna C30 / Belladonna D60
Homöopathie-Forschung: Arzneimittelprüfung mit Okoubaka
Ausserdem:
Ein weiterer Beitrag zum gleichen Thema:
Was Wissenschaft von Esoterik unterscheidet
Zum Lichtnahrungsprozess:
Tod durch Lichtnahrungsprozess
Qualitätsmerkmale für Wissen zu kennen ist wichtiger denn je, weil immer mehr Menschen ihre Informationen überwiegend im Internet suchen und finden, wo es keinerlei Qualitätskontrolle gibt. Relevante von unrelevanter Information unterscheiden zu lernen wird daher immer entscheidender werden.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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