Verlagsbeschreibung
Breivik, Dugin, al-Suri & Co
Die Griechenland-Krise und die mangelnde Handlungsbereitschaft im Umgang mit den Flüchtlingen haben nachdrücklich gezeigt, dass es um die Europäische Union derzeit nicht allzu gut bestellt ist. Parallel zu diesen internen Problemen mehren sich Stimmen unterschiedlichster Provenienz, die Europa attackieren und europäische Werte infrage stellen: Identitäre wie der Massenmörder Anders Breivik, Dschihadisten wie der Syrer Abu Musab al-Suri, „Eurasier“ wie der Putin-Berater Alexander Dugin, illiberale Demokraten à la Viktor Orbán, aber auch einige Linkspopulisten am Rande von Syriza und Podemos.
Claus Leggewie porträtiert Wortführer und politische Unternehmer, die unabhängig voneinander, aber oft in ungewollter Komplizenschaft die „Festung Europa“ schleifen wollen. Er erklärt, woher sie kommen, welche Pläne sie verfolgen und welche Mächtigen sie unterstützen. Und er fordert dazu auf, sich endlich politisch mit ihnen auseinanderzusetzen. Bestellen bei Buchhaus.ch: Zum Shop
Zum Autor Claus Leggewie
Claus Leggewie (Dr. disc. pol.) ist Professor für Politikwissenschaft und Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen.
Kommentar von Martin Koradi
Der Titel dieses Buches – „Die Anti-Europäer“ – ist nicht sehr aussagekräftig. Anti-Europäer gibt es ja in vielfältigen Varianten. Der Untertitel – „Breivik, Dugin, al-Suri & Co“ – trifft aber genau. Claus Leggewie beschreibt die drei gefährlichsten Ideologien, welche heute die offene Gesellschaft und die liberalen Demokratien Westeuropas angreifen:
– Die identitäre Ideologie des norwegischen Massenmörders Anders Breivik, der sich als Verteidiger eines Abendlandes darstellt, das er nicht versteht, und der zeigt, dass todbringende Feinde nicht zuletzt aus aus dem Innern Europas kommen.
– Die Ideologie der eurasischen Autokratie eines Alexander Dugin, der sich zum Chefideologen einer russisch-imperialen Wiedergeburt aufschwingt und Legitimationen bastelt für die kriegerische Expansionspolitik eines Wladimir Putins.
– Die dschihadistische Ideologie des Abu Musab al-Suris, der die „Grauzonen“ zerstören will, in denen Muslime und der Westen bisher friedlich koexistierten und der weltweit Muslime und Nicht-Muslime auslöschen will, die aus seiner radikalen Ideologie „Ungläubige“ sind.
Claus Leggewie stellt die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten dieser drei Ideologien dar. Zitat:
„Man könnte die selbsternannten Erben der Konservativen Revolution belächeln, würden sie es bei verbalem Radikalismus belassen und ohne Resonanz bleiben. Wären sie jedoch auch nur teilweise erfolgreich, stünde am Ende ein radikal anderes, autoritäres, fundamentalistisches Europa – statt Religionsfreiheit Gottesstaat, statt Demokratie Autokratie, statt Gleichbereichtigung Patriarchat, statt Individualität Unterwerfung.“
Nach Jahrzehnten der Stabilität und des Friedens in Westeuropa sind wir vielleicht einfach nicht mehr wach genug, um die aktuellen Gefährdungen der liberalen Demokratie zu erkennen. Das Buch von Claus Leggewie schärft hier die nötige Aufmerksamkeit.
Und wer etwas tun möchte und nicht genau weiss, wie und wo, hier als Empfehlung: fearlessdemocracy.org.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde am Seminar für Integrative Phytotherapie in Winterthur (Schweiz) und Leiter von Kräuterwanderungen und Kräuterkurse.
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