Wie das geschieht, schildert folgendes Zitat:
„Demokratie braucht nüchterne Debatten. Qualitätsmedien setzen in ihren Informationsformaten traditionell auf das nüchterne Berichten von Fakten, auf emotionslose Sprache und haben den Anspruch, zwischen Bericht und Meinung zu unterscheiden. Facebook und YouTube machen das Gegenteil.
Den Test kann jeder selbst durchführen: Was bekommt mehr Reaktionen auf Facebook – eine differenzierte Analyse oder ein emotionales Posting? Natürlich zweiteres. Und weilches Posting bekommt mehr Likes – ein positives oder ein wütendes? Natürlich wieder zweiteres. Angry people click more. Die Autorin Ingrid Brodnig weist diese Mechanismen in ihren beiden Büchern Hass im Netz und Lügen im Netz ausführlich nach. Ein Geschäftsmodell, das auch Boulevardmedien anwenden – die darin durch Gesetze aber beschränkt werden. Die Algorithmen reihen ohne Beschränkung reaktionsreichere Postings nach oben. Der Effekt ist zweifach: User sehen mehr Postings, die wütend machen, als Differenziertes. Und sie formulieren ihre eigenen Postings und Videos eher so, dass sie wütend machen, um selbst mehr Reaktionen zu bekommen. Das schlägt auf den Umgangston in der Politik selbst: Ein simpler zwischen Presseaussendungen und Facebook-Postings von Parteien zeigt den enormen Einfluss, den soziale Medien auf die Sprache in der Politik haben.
Auch der YouTube-Algorithmus belohnt Extreme…..Suchen Sie ein politisches Thema auf Youtube – und Sie werden in Windeseile in einem Tunnel von wilden Verschwörungstheorien landen.“
Quelle dieses Zitats:
„Change The Game – Wie wir uns das Netz von Facebook und Google zurückerobern“, von Corinna Milborn und Markus Breitenecker, Brandstätter Verlag 2018
Dieses sehr informative und eindrückliche Buch wird in meinem Buchshop näher vorgestellt und ist dort via Buchhaus bestellbar (hier)
Empfehlenswert!
Das Buch zeigt sehr genau, wie und wo Facebook, YouTube und Twitter die Demokratie gefährden – und was dagegen zu tun ist. Denn das darf nicht so bleiben!