Unter dem Titel „DIE FANTASTISCHE WELT DER HEILPFLANZEN“ stellt die „Deutsche Welle“ eine Reihe von Heilpflanzen vor. Eine davon ist die Arnika.
Zitat:
„Goethes Geheimnis
Die Arnika wächst in den Gebirgen Europas, Asiens und Amerikas. Als Tee, in Salben und Ölen verwendet, wirken die getrockneten Arnikablüten gegen Muskelverletzungen, Prellungen und zur Anregung von Kreislauf und Atmung. Es heißt, Goethe habe bei Herzschmerzanfällen immer eine Tasse Arnika-Tee getrunken.“
Quelle:
https://www.dw.com/de/quacksalberei-oder-alternative-was-ist-traditionelle-chinesische-medizin/a-48774541
Kommentar & Ergänzung:
Goethe hat bei Angina-pectoris-Anfällen offenbar sehr dem Arnikatee vertraut. In der Phytotherapie-Fachliteratur wird die innerliche Anwendung von Arnika allerdings überwiegend kritisch beurteilt und meistens abgelehnt.
Dazu hier einige Zitate:
„Arnikazubereitungen wirken bei innerlicher Anwendung giftig. Schon bei geringer Dosierung können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall entstehen. In hoher Dosierung ist Arnika herzwirksam: Es entstehen Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, Schwindel und eventuell Kollaps.“
(Bettina Lube-Diedrich, Arzneipflanzen – Arzneidrogen)
„Wegen der toxischen Wirkung der Sesquiterpenlactone….muss die orale Applikation abgelehnt werden.“
(Wichtl, Teedrogen und Phytopharmaka)
„Die innerliche Anwendung von Arnikablüten ist wegen der toxischen Wirkung der Sesquiterpenlactone umstritten und wird nicht mehr praktiziert (mögliche arrhytmogene Wirkung, schwere gastrointestinale und zentralnervöse Störungen.“
(Margret Wenigmann, Phytotherapie)
„Wegen einer möglichen arrhythmogenen Wirkung von Arnikaextrakten gilt heute die innere Anwendung als obsolet, auch wenn sie häufig in Laien-Handbüchern…….empfohlen wird.“
(Schilcher, Leitfaden Phytotherapie)
„Warnung: Die innerliche Anwendung kann zu Fehlgeburt und sogar zum Tod führen.“
(Van Wyk / Wink / Wink, Handbuch der Arzneipflanzen)
Aus diesen Gründen wird die innerliche Anwendung vonn Arnika in der Phytotherapie-Fachliteratur abgelehnt und die Heilpflanze nur äusserlich empfohlen zum Beispiel bei stumpfen Verletzungen (Prellungen, Verstauchungen) und zum Teil auch bei Gelenkentzündungen.
Die Homöopathie dagegen verwendet Arnika Globuli (Arnica) in so hohen Verdünnungen, dass keine Wirkstoffe mehr vorhanden sind.
Zum Beispiel die Firma Similasan Arnica D12 / Arnica D15 / Arnica D30
Das bedeutet
1: 1 000 000 000 000 (Arnica D12)
1: 1 000 000 000 000 000 (Arnica D15)
1: 1 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 (Arnica D30)
Durch diese hohen Verdünnungen können bei Arnika-Globuli keine Risiken und unerwünschten Nebenwirkungen auftreten. Allerdings haben bisher rund 40 Studien mit Patientinnen und Patienten auch gezeigt, dass die Wirkung nicht besser ist als wenn ein Scheinmedikament zur Anwendung kommt:
Siehe:
Homöopathie: Arnika-Globuli bei stumpfen Verletzungen von Weichteilen wirksam?
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