Reizdarm-Patienten leiden oft unter Magen-Darm-Problemen wie Bauchkrämpfen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Unwohlsein, Blähungen, Völlegefühl. Die genauen Auslöser für dieses Krankheitsbild sind unklar, doch können die Betroffenen können trotzdem einiges zur Linderung ihre Beschwerden tun.
Wer häufiger unter den erwähnten Beschwerden leidet, sollte sich ärztlich untersuchen lassen. Eine Diagnose ist Voraussetzung für die passende Behandlung.
Die grosse Frage: Wie entsteht ein Reizdarm?
Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass bei Reizdarm-Patienten die Darmbewegungen gestört sind und die Darmschleimhaut besonders empfindlich reagiert.
Sorgen, Stress, Ängste oder Nervosität können sich zusätzlich auf die Verdauung auswirken und ein Reizdarmsyndrom begünstigen.
Oft steht jedoch auch die These im Raum, dass ein ungesunder Lebensstil inklusive Alkohol, Nikotin und falscher Ernährung ein Reizdarmsyndrom begünstigt. Dafür gibt es aber keine wissenschaftlichen Belege, auch nicht für die Annahme, dass Pilzinfektionen im Darm für einen Reizdarm verantwortlich sind. Allerdings können Reizdarm-Patienten auf gewisse Lebensmittel mit Beschwerden reagieren. Hier gilt es herauszufinden, auf welche Nahrungsmittel jemand empfindlich reagiert und diese dann nicht zu oft zu essen.
Zur Behandlung des Reizdarmsyndroms
Bei einem milden Verlauf kann schon eine Ernährungsumstellung die Beschwerden reduzieren.
Erfahrungsgemäss sind insbesondere Lebensmittel wie blähendes Kohlgemüse, Kaffee, scharfe Gewürze, Zwiebeln oder Bohnen für viele Reizdarm-Patienten ein Problem. Mit Unterstützung eines Ernährungstagebuchs und/oder einer Ernährungsberaterin können Patienten die Lebensmittel herausfinden, die sie nicht gut vertragen. Diese Auslöser sollten Betroffene dann weitgehend meiden.
Die Frankfurter Rundschau schreibt in einem fachlich gut abgestützten Bericht zudem über Bahandlungsmöglichkeiten:
«Folgende Maßnahmen sind außerdem erfolgsversprechend in der Behandlung eines Reizdarmsyndroms:
Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Yoga.
Hausmittel wie Flohsamenschalen gegen Verstopfung oder Ingwertee bei Bauchschmerzen
Helfen diese Maßnahmen nicht, werden Ärzte Medikamente empfehlen. Je nach Symptomen können das etwa krampflösende Mittel mit Butylscopolamin, Mebeverin oder Pfefferminzöl gegen Bauchschmerzen sein, Medikamente mit dem Arzneistoff Loperamid gegen Durchfall oder sogenannte Laxantien gegen Verstopfung.»
Der Bericht führt zudem noch spezielle Lebensmittel auf, die im Verdacht stehen, die Beschwerden von Reizdarm-Patienten zu verschlimmern:
«Fermentierbare Kohlenhydrate können im Darm zu gären beginnen und Blähungen begünstigen, weshalb sie in Maßen gegessen werden sollten (enthalten sind sie unter anderem in Fruchtzucker (Einfachzucker), Milchzucker und Stärke (Mehrfachzucker) oder Süßstoffen (Zuckeralkohole).
Reizdarm-Patienten sollten vermehrt zu Ballaststoffen greifen (enthalten unter anderem in Vollkornprodukten und Gemüse).»
Quelle:
https://www.fr.de/ratgeber/gesundheit/reizdarmsyndrom-symptome-medikamente-behandlung-reizdarm-zr-12862026.html
Kommentar & Ergänzung:
Aus Sicht der Phytotherapie stehen beim Reizdarmsyndrom Flohsamen und Pfefferminzöl in Vordergrund.
Flohsamen oder Flohsamenschalen zur Regulation der Darmfunktion bei Durchfall, Verstopfung oder bei beidem im Wechsel.
Pfefferminzöl lindert krampfartige Beschwerden beim Reizdarmsyndrom. Es muss aber in Form von magensaftresistenten Kapseln eingenommen werden, damit es die tieferen Darmabschnitte im Dickdarm erreicht (Präparat Colpermin).
Siehe auch:
Pfefferminzöl bei Reizdarmsyndrom
Stuhlregulierung mit Ballaststoffen beim Reizdarmsyndrom (RDS)
Ballaststoffe beim Reizdarmsyndrom
Reizdarmsyndrom: Flohsamen und Pfefferminzöl top – Kleie Flop
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