In letzter Zeit werde ich wieder vermehrt mit der Frage konfrontiert, ob Johanniskraut bei Trauer helfe. Auch in Apotheken und Drogerien fragt manchmal zum Beispiel eine Kundin nach einem Naturheilmittel für eine Freundin, deren Mann vor kurzem verstorben ist. Dann kommt oft Johanniskraut ins Spiel mit der Absicht, die Trauer zu lindern und die Stimmung aufzuhellen.
Trauer ist keine adäquate Indikation für Johanniskraut
Zu diesem Thema ist festzuhalten, dass Trauer an sich keine medikamentöse Behandlung bedarf. Trauer ist keine Krankheit und keine Störung. Wir haben es vielmehr mit einem Prozess zu tun, mit dem ein Verlust verarbeitet wird. Dieser Prozess braucht Zeit und mitmenschliche Unterstützung. Trauer zeigt auch, dass einem das Verlorene wertvoll gewesen ist.
Johanniskraut-Präparate in Form von Extrakten können bei leichten und mittelschweren Depressionen eingesetzt werden. Empfiehlt man einer trauernden Person Johanniskraut, schwingt leicht die Botschaft mit, dass die Trauer eine Störung ist und dass es jetzt Zeit wäre, wieder „normal“ zu werden.
Johanniskraut ist eine interessante und gut erforschte Heilpflanze. Vor allem die Johanniskrauttinkturen werden aber viel zu undifferenziert eingesetzt. Wir haben es dann mehr mit Marketing zu tun als mit einer sinnvollen Therapie.
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Es wird wahnsinnig viel geschrieben im Internet über Heilwirkungen von Pflanzen wie Johanniskraut. Aber es fehlt im Internet jede Qualitätssicherung. In meinen Lehrgängen können Sie lernen, wie sich die Spreu vom Weizen trennen lässt.