Attraktiv sah es aus, das Schaufenster der Apotheke in Bern. Ausgestellt und propagiert wurde eine Spezialität des Hauses: Der “Wunderfigurtee” zur Entschlackung. Mit Versprechungen lehnte sich die Apotheke sehr weit zum Fenster hinaus: “Beim Trinken von 1 Liter täglich, kommen Sie Ihrer Traumfigur 2 – 3 Kilo pro Woche näher!” Aufgeführt war zudem die Zusammensetzung des sensationellen Schlankmachers. Als wirksame Bestandteile enthielt er ausschliesslich Pflanzen mit entwässernder und abführender Wirkung. Aus fachlicher Sicht ist klar: Damit lässt sich kein Übergewicht abbauen. Und sollte es trotzdem zu einer Gewichtsreduktion kommen, wäre das ganz simpel ein Wasserverlust. Das ergäbe dann allenfalls eine Traumfigur Marke “Dörrobst”. Gesund wäre das aber keineswegs, und schon gar nicht bei 2 – 3 Kilo Erleichterung pro Woche.

Aufmerksam gemacht auf diesen Wunderfigurtee hatte mich eine Teilnehmerin des Lehrganges für Integrative Phytotherapie. Ich halte solche Angebote für Betrug am Kunden bzw. wohl häufiger an der Kundin. Dementsprechend meldete ich diesen Fall dem Kantonsapotheker, welcher bei der betreffenden Apotheke dann auch prompt interveniert hat.
Allein steht die Apotheke in Bern allerdings nicht da – die Entschlackungswelle rollt jeden Frühling durch‘s Land. Um was für Schlacken es dabei genau gehen soll, darüber gibt es nirgends eine handfeste Auskunft. Alles deutet darauf hin, dass hier zuerst Gespenster erfunden und dann mit grossem Tamtam vertrieben werden.

Wie kann man sich vor solchen Täuschungen schützen?

Wer als Konsumentin oder Konsument auf Naturheilmittel vertraut, tut wohl gut daran, sich ein eigenes Grundwissen über Wirkung und Anwendung von Heilpflanzen anzueignen. Denn nach wie vor fehlt es in der Naturheilkunde an einer wirksamen Qualitätskontrolle.
Wie also kann man sich also eine unabhängige, eigene Meinung bilden? Wie lassen sich Versprechungen und Behauptungen überprüfen? Das “Seminar für Integrative Phytotherapie” in Winterthur vermittelt Wissen und Methoden für diese kritische Auseinandersetzung. Wer sich für Heilpflanzenkunde interessiert, kann in Lehrgängen oder kürzeren Kursen die Fähigkeit erwerben, sicherer zwischen illusionären Versprechungen und verlässlichen Informationen zu unterscheiden. Das ist beispielsweise sehr wichtig für Berufsleute aus Krankenpflege, Heilpraktik, Medizin, Pharmazie und Drogerie, aber auch für Laien, welche Heilpflanzen im privaten Umfeld anwenden wollen. Informationen zu diesem Angebot von Ausbildung und Weiterbildung sind erhältlich über www.phytotherapie-seminare.ch. Sie finden dort auch eine grosse Bildergalerie mit Fotos von Heilpflanzen und Alpenblumen.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse

www.phytotherapie-seminare.ch

Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Klinik, Palliative Care

Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch

Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch