Verlagsbeschreibung
Füchse im Englischen Garten in München, Wildschweine im Berliner Villenviertel, Waschbären auf Kasseler Dachböden – die Meldungen über ungewöhnliche Gäste in den Städten häufen sich. Dass dahinter mehr steckt, als eigenartige Zufälle, belegt dieses Buch: Für Tiere und Pflanzen wird der urbane Lebensraum zunehmend attraktiv. In einem Umland der Monotonie – geschaffen durch die moderne Landwirtschaft – werden Städte zu Inseln der Artenvielfalt: So leben in Berlin mittlerweile mehr Nachtigallen als in ganz Bayern.
In einigen Städten finden sich doppelt so viele Wildpflanzenarten wie in ihrem Umland. Während die Städter raus in die “Natur” fahren, flieht die Natur in die Stadt. Hier ist sie inzwischen vielfältiger und weniger bedroht als jenseits der Stadtgrenzen. In Streifzügen durch unsere nächste Umgebung erschließt dieses Buch dem Leser ein bislang unbekanntes Terrain: die “Stadtnatur”. Über unsere Mitbewohner, die Tiere und Pflanzen, erzählt es überraschende Geschichten und liefert das neueste Wissen. Zahlreiche farbige Bilder und ein ausführliches Register machen das Buch zu einem praktischen Führer durch einen uns nahen und doch bislang fremd gebliebenen Lebensraum. Bestellen bei Buchhaus.ch: Zum Shop
Kommentar
Stadtnatur – eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen
Dieses Buch ist ein engagiertes Plädoyer für die Natur in der Stadt. Der Autor bringt es schon im Vorwort auf den Punkt:
„Natur in der Stadt ist keine Natur ‚zweiter Klasse’. Sie ist nicht weniger Natur als jene der Kulturlandschaft draussen, in die wir gehen, wenn wir und ‚in die Natur’ begeben. Im Gegenteil: ‚Stadtnatur’ ist vielfältiger, weniger bedroht und geringeren Belastungen ausgesetzt. Vor allem ist sie uns näher! Wir haben den Tieren und Pflanzen in der Stadt bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Warum ist die Stadtnatur so, wie sie (geworden) ist? Was sind die Gründe für die überraschende Vielfalt an Arten, die wir in den Städten vorfinden? Welche Chancen bietet uns ‚Natur in der Stadt’? Was bedeutet sie für die weitere Entwicklung von Städten? Das sind die Kernfragen, die in diesem Buch behandelt und an einer Reihe von Beispielen erläutert werden sollen.“
Josef H. Reichholf ist ein profunder Kenner der Tier- und Pflanzenwelt und der ökologischen Zusammenhänge. Er schildert im ersten Kapitel, warum die Stadt so attraktiv ist für die Natur. Das liegt unter anderem daran, dass die Stadt den Tieren und Pflanzen eine Vielfalt von Strukturen anbietet sowie nährstoffarme, trockene und warme Lebensräume.
Naturraum
Im zweiten Kapitel geht es um die Vorurteile gegenüber der Stadt als Naturraum. Dazu gehört die Überzeugung von der „öden“ Stadt im Gegensatz zum „guten“ Land.
Das dritte Kapitel handelt von unerwarteten Beispielen für Natur in der Stadt. Es geht zum Beispiel um die Amsel, die vom scheuen Waldvogel zum typischen Stadtbewohner wurde.
Im vierten Kapitel werden Besonderheiten vorgestellt, beispielsweise die Wanderfalken, die sich in grossen Städten als „City-Falken“ etabliert haben.
Im vierten Kapitel thematisiert Reichholf Probleme mit der Stadtnatur, zum Beispiel die Marderschäden, den Fuchsbandwurm oder die Zeckengefahr durch Igel.
Das letzte Kapitel gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. Unter anderem werden Folgerungen für die Stadtentwicklung und den Naturschutz vorgestellt.
Tier- und Pflanzenführer
Aus dieser Schilderung des Inhalts wird wohl deutlich, dass es sich bei diesem Buch nicht einfach um einen Tier- und Pflanzenführer für die Stadt handelt. Es enthält eine geballte Ladung an fundiertem Hintergrundwissen über die Zusammenhänge von Pflanzen und Tieren und ihrem Lebensraum Stadt. Insofern ist es keine leichte Kost, doch wer sich darauf einlässt, bekommt eine Fülle von spannenden Informationen.
Dass es sich lohnt, der Tier- und Pflanzenwelt in der Stadt Aufmerksamkeit zu schenken, kann ich im übrigen aus eigener Erfahrung bestätigen. Als langjähriger Leiter von Heilpflanzen- und Wildblumenexkursionen am Stadtrand von Zürich fasziniert mich jedes Jahr neu, welche Entdeckungen man quasi vor der Haustüre machen kann.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital
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