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Komplementärmedizin: genauer nachdenken, differenzierter argumentieren

Naturheilkunde-Debatte

Avatar-FotoMartin Koradi08.02.2011

Ich bin immer wieder erstaunt, wie unreflektiert und pauschal  über „Heilung“ gesprochen oder geschrieben wird. Das Phänomen „Heilung“ ist nämlich ausgesprochen spannend, aber auch sehr komplex.

Als Beispiel dazu ein Kommentar im Internet zu einem Artikel über Alternativmedizin:

„Warum funktioniert denn Alternativmedizin auch bei Kleinkindern und Tieren so gut, weil sie daran glauben? Schon mal darüber nachgedacht? ………. Mir ist es ehrlich gesagt gleichgültig ob die Mittel oder mein Glaube geholfen haben, Hauptsache es geht mir besser.“

Wer so argumentiert, den müsste man eigentlich zurück fragen: Schon mal darüber nachgedacht?

Erstens ist bereits seit längerem gut belegt, dass Placebo-Effekte auch bei Tieren und Kleinkindern auftreten.

Zweitens gibt es seit kurzen sogar eine Studie die zeigt, dass ein Placebo selbst dann wirkt, wenn der Patient weiss, dass er ein Placebo nimmt. Daran glauben ist nicht nötig.

Siehe:

Placebo wirkt auch wenn man weiss, dass man ein Scheinmedikament nimmt

Und selbstverständlich gibt es auch bei Kleinkindern und Tieren Selbstheilkungskräfte

Ich bin weder „Schulmediziner“ noch „Komplementärmediziner“.

Zur Problematik dieser Begriffe siehe:

Schulmedizin – ein fragwürdiger Ausdruck

Komplementärmedizin – ein fragwürdiger Begriff

Die Diskussion zwischen diesen beiden Lagern braucht meines Erachtens sorgfältigeren Umgang mit Argumenten – auf beiden Seiten.

Die Kritiker von Komplementärmedizin / Alternativmedizin müssten lernen, dass man nicht gegen die Erfahrungen von Menschen argumentieren kann. Wer sagt, dass Homöopathie nicht heilen kann, argumentiert gegen die Erfahrung vieler Menschen, die nach einer solchen Behandlung Besserung erlebt haben. Dabei bleibt natürlich offen, wodurch diese Besserung zustande gekommen ist: Selbstheilungskräfte, Placebo-Effekt, Veränderung von Lebensumständen,  Kontexteffekte wie Ritual und therapeutische Beziehung, spezifische Wirkungen von Globuli, natürliche Veränderungen der Beschwerden im Verlaufe von chronischen Erkrankungen.

Für den einzelnen Patienten ist es letztlich tatsächlich meist egal, wie eine Besserung zustande gekommen ist. Kritiker von Komplementärmedizin / Alternativmedizin sollten meiner Ansicht nach weniger gegen solche konkreten Erfahrungen argumentieren. Gegen die Interpretation  dieser Erfahrungen gibt es aber oft sehr starke Argumente – zum Beispiel wenn von einer Besserung vorschnell auf eine spezifische Wirkung der Präparate geschlossen wird unter Ausklammerung aller anderen Faktoren.

Befürworter von Komplementärmedizin / Alternativmedizin neigen meiner Wahrnehmung nach häufig dazu,  Kontextfaktoren auszuklammern wie

– Selbstheilungskräfte,

– Placebo-Effekt,

– Veränderung von Lebensumständen,

– Ritual und therapeutische Beziehung,

– natürliche Veränderungen der Beschwerden im Verlaufe von chronischen Erkrankungen.

Es sind gemäss dieser unreflektierten Vorstellung immer die Heilmittel oder Heilverfahren, die eine spezifische Wirkung haben. Das ist aber eine sehr verengte Perspektive auf den Heilungsprozess, wie sie auch in obigem Zitat sichtbar wird.

Wir haben es hier mit einem „post hoc ergo procter hoc“-Fehlschluss zu tun. Was aufeinander folgt oder zeitgleich passiert, wird in eine ursächliche Beziehung gesetzt. Ich bin krank, ich nehme ein Medikament, ich werde gesund – also hat das Medikament geholfen.  Viele Befürworter von Komplementärmedizin / Alternativmedizin müssten meiner Ansicht nach lernen, dass dieser Schluss oft ganz und gar nicht zwingend ist.

Fragwürdig ist auch der Satz:

„ Mir ist es ehrlich gesagt egal ob die Mittel oder mein Glaube geholfen haben, Hauptsache es geht mir besser.“

Ideal wäre doch, wenn das Mittel und der Glaube daran zusammenwirken. Dazu muss man aber zuerst wissen, ob das Mittel für sich betrachtet eine Wirkung hat.

Als Patient denke ich, wenn es mir besser geht, auch nicht mehr gross darüber nach, wodurch diese Besserung bewirkt worden ist.

Ich bin aber sehr der Ansicht, dass wir den Versuch zu klären, ob ein Mittel als solches eine Wirkung hat – also unabhängig von Erwartungshaltung, Selbstheilkungskräften etc.  – auf keinen Fall diffamieren sollen.

Wir verdanken dieser Unterscheidung – die heute hauptsächlich via Doppelblind-Studien gemacht wird – grosse Fortschritte in der Medizin.

Der Nutzen solcher Doppelblind-Studien liegt meines Erachtens auch für die Phytotherapie bzw. Pflanzenheilkunde auf der Hand.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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