Vortrag von Manfred Nowak
Der Jurist Manfred Nowak war von 2004 bis 2010 Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen über Folter. Nowak besuchte weltweit offizielle Haftanstalten wie auch Geheimgefängnisse, Verhörstuben und Folterkammern.
Als „UN-Sonderberichterstatter über Folter“ bereiste Manfred Nowak Länder wie Georgien, Jordanien, Kasachstan, Nepal oder auch Nigeria. Dabei dokumentierte er für die Vereinten Nationen Fälle staatlicher Folter und Menschenrechtsverletzungen rund um den Globus.
Im Jahr 2005 war er der erste, der in dieser Funktion zumindest formal unbeobachtet mit gefolterten Häftlingen in China reden durfte. Der ungehinderte Zugang zum US-Gefangenenlager Guantanamo wurde ihm von der US-Regierung im selben Jahr verweigert.
Die Folter prägt auch das 21. Jahrhundert
Der 60-jährige Nowak studierte Jura an der Universität Wien, wo er heute eine Professur für Internationalen Menschenrechtsschutz inne hat. Ende der 80er-Jahre leitete er das Niederländische Menschenrechtsinstitut an der Universität Utrecht, 1992 war er Mitbegründer des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte an der Universität Wien.
Zu Beginn der 90er-Jahre dokumentierten er und sein Team die Menschenrechtsverbrechen im zerfallenden Jugoslawien; noch Jahre später wurde diese Studie beim Kriegsverbrechertribunal in Den Haag im Prozess gegen den Serbenführer Slobodan Milosevic verwendet. Nach dem Jahr 2000 übernahm Nowak Professuren in Lund und Venedig.
Manfred Nowak beschränkte sich nicht allein auf den akademischen Bereich. Parallel zur universitären Laufbahn ist der Jurist seit 1993 Mitglied der „UNO-Arbeitsgruppe über erzwungenes oder unfreiwilliges Verschwindenlassen“ von Menschen und wirkte als Richter und Vize-Präsident an der Menschenrechtskammer für die Föderation Bosnien und Herzegowina in Sarajevo.
Am 18. Mai 2011 gab Manfred Nowak am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld Auskunft über seine sechs Jahre währende Arbeit als Sonderberichterstatter; er berichtete von seinen Reisen in offizielle Haftanstalten, in Geheimgefängnisse, Verhörstuben und Folterkammern in aller Welt.
Den eindrücklichen Vortrag können Sie hier hören:
Quelle:
http://wissen.dradio.de/menschenrechte-folter-im-21-jahrhundert.88.de.html?dram:article_id=10545
Kommentar & Ergänzung:
Mit solchen Radiotipps möchte ich Informationen fördern, die ich für wertvoll erachte, die aber im oberflächlichen Mediengetümmel oft untergehen. Mehr Relevanz – weniger „Glanz & Gloria“!
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