Die wichtigste Heilpflanze der Phytotherapie zur Linderung von Wallungen in den Wechseljahren (Klimakterium) ist die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa).
Pharmawiki schreibt zur Traubensilberkerze:
„Cimicifuga (Traubensilberkerze) wird in der Phytotherapie häufig eingesetzt und in der Schweiz in dieser Indikation zugelassen. Es stehen Präparate zur Verfügung, die nur einmal täglich eingenommen werden müssen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden und sehr selten Leberschädigungen. Bei Gelbfärbung der Haut oder anderen Symptomen, die auf eine Leberschädigung deuten, sollten die Mittel abgesetzt werden. Gemäss der rationalen Phytotherapie sollten standardisierte Extrakte eingesetzt werden. Die Wirksamkeit ist klinisch dokumentiert, aber nicht unbestritten.“
(Quelle: http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Wallungen)
Die Anwendung von Traubensilberkerzentee ist unüblich und die Wirksamkeit dieser Anwendungsform genauso wie bei der Traubensilberkerzentinktur nicht dokumentiert. Klinische Studien mit positivem Resultat gibt es nur für Traubensilberkerzen-Extrakte. Allerdings gibt es auch Studien mit negativem Resultat.
Schwierig für die Beurteilung ist, dass sowohl positive wie negative Studienresultate nur für den jeweils geprüften Extrakt gelten.
In der Schweiz sind auf der Basis von Traubensilberkerzen-Extrakt folgende Präparate im Handel:
Cimifemin, Climavita, Emoton, Femicin, Feminelle, Klimadynon, Sanafem
Als Nahrungsergänzungsmittel werden zur Linderung von Wallungen auch Produkte auf der Basis von Phytoöstrogenen angeboten. Deren Sicherheit und Wirksamkeit ist in der Regel weniger gut dokumentiert als bei den Cimicifuga-Extrakten, die als Arzneimittel zugelassen sind.
Pharmawiki schreibt zur Anwendung von Phytoöstrogenen bei Wallungen:
„Phytooestrogene wie die Lignane, Isoflavone und Cumestane sind sekundäre Pflanzenstoffe ohne steroidale Struktur mit schwacher östrogener Wirkung. Isoflavone kommen zum Beispiel im Rotklee oder in Soja vor. Die Wirksamkeit ist umstritten. Rotklee ist nicht als Arzneimittel, sondern als Nahrungsmittelergänzung im Handel. Aus unserer Sicht sollten sie nicht angewandt werden.“
(Quelle: http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Wallungen)
Isoflavone, die zum Beispiel in Soja und Rotklee vorkommen, stehen seit Jahren im Zentrum der Forschung rund um die Phytoöstrogene. In letzter Zeit wurde aber auch vermehrt über Forschungen mit Lignanen berichtet, für die Leinsamen eine wichtige Quelle sind.
Siehe auch:
Zur Karriere der Phytoöstrogene
Heilpflanzen bei Wechseljahrbeschwerden – sehr unterschiedliche Wirksamkeit
Traubensilberkerze bei Wechseljahrsbeschwerden
DFG unterstützt Forschung zu Soja-Isoflavonen
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch