In einer lauen Nacht im August vor 20 Jahren, geschah in der Norddeutschen Stadt Rostock Unheimliches. Angefeuert wurden sie von mehreren tausenden, beifallklatschenden Zuschauern.
Dieses Beispiel zeigt, wie dünn die Zivilisationsdecke ist, wenn die gesellschaftspolitischen Verhältnisse solchen Pogromen Raum bieten.
Höchst beunruhigend an solchen Ereignissen ist, dass sie kaum je von offensichtlichen Monstern in Gang gesetzt und durchgeführt werden, sondern überwiegend von bisher unauffälligen Bürgerinnen und Bürgern.
Das zeigen auch die Erfahrungen im Nationalsozialismus, im Stalinismus, während des Genozids an den Tutsi in Ruanda (1994) und während den Jugoslawienkriegen.
Wenn die gesellschaftspolitischen Verhältnisse solchen Verbrechen Raum lassen oder sie gar fördern, werden aus sehr vielen „normalen“ Bürgerinnen und Bürgern bedenklich schnell Monster.
Daher braucht es in demokratischen Gesellschaften wache Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht nur für die neuesten Nacktbilder von Prinz Harry interessieren, sondern sich (auch) mit gesellschaftlichen Fragen und politischen Prozessen auseinandersetzen.
Und es braucht eine kontinuierliche Pflege gesellschaftlicher Strukturen, die ein zivilisiertes Zusammenleben garantieren. Das kann man nicht an Politikerinnen und Politiker delegieren.
Wer demokratische und rechtstaatliche Strukturen fördern will, sollte meines Erachtens zudem nur noch Politikerinnen und Politiker wählen, die lösungsorientiert auch mit politischen Gegnern zusammen arbeiten können. Gemieden werden sollten Populistinnen und Populisten, die mit aufgeladenen Schlagworten simple Lösungen verkaufen, politische Gegner persönlich diffamieren (wie zum Beispiel ein Christoph Mörgeli) und durch Aufwiegeln und Schüren von Emotionen als Brandstifter wirken. Leider haben wir solche unsäglichen Gestalten auch in der Schweiz.
Zu den Pogromen in Rostock gibt es eine „Kontext“ Radiosendung auf DRS 2:
Grausame Erinnerungen an Rostock-Lichtenhagen
Einen eindrücklichen Dokumentationsfilm auf youtube:
Und einen fundierten Artikel in der „Zeit“ über diese Verbrechen:
Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen
Hintergrundinformationen, wenn Sie dieses Thema im Auge behalten möchten :
Initiativen für Zivilgesellschaft und demokratische Kultur
Ausserdem:
Übersicht meiner eigenen gesellschaftspolitischen Texte und Buchempfehlungen.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch