Ich weiss, das sind starke Worte im Titel – aber sie sind angebracht.
Was sich Michael Bahnerth in der Basler Zeitung leistet, darf nicht wieder vorkommen in der schweizerischen Medienlandschaft.
Eine Regierungsrätin soll an ihrer politischen Arbeit gemessen, beurteilt und wo nötig auch kritisiert werde. Michael Bahnerth aber unterstellt Eva Herzog einen „sündigen Hüftschwung“. Solche Fantasien sind natürlich legal und verschönern dem Produzenten vielleicht sogar den Alltag. Sie haben aber absolut gar nichts in einem Zeitungsartikel über eine Politikerin zu suchen. Michael Bahnerth verlässt in diesem Text vollkommen den Boden journalistischer Professionalität.
Der Beitrag streut Gerüchte, ist voll von sexuellen Anspielungen und reflektiert ausgiebig über die Haarfarbe der Regierungsrätin. Alles inhaltloser Nonsens.
Michael Bahnerth unterstellt Eva Herzog eine Affäre mit einem Regierungsratskollegen, fragt sich aber auch: „Hat sie mal mit einer lesbischen Freundin gekifft?“
Selbst wenn er für sein Herumschwadronieren irgendwelche Anhaltspunkte liefern würde, wäre die politische Relevanz doch sehr fraglich.
Mit dem Mann ist ganz offensichtlich seine Phantasie durchgebrannt.
Fazit: Der Text ist politisch völlig irrelevant, sagt viel aus über den Autor und trieft vor Sexismus.
Von der Chefredaktion der Basler Zeitung wäre eine Entschuldigung und Distanzierung zu erwarten. Oder entspricht dieser sexistische Schmierenjournalismus auch den Vorlieben von Markus Somm?
Wer die BaZ kauft, abonniert oder darin Inserate setzt, sollte sich spätestens nach diesem Tiefpunkt fragen, ob es nicht anständigere und journalistisch professionellere Alternativen gibt. Ein solches Schmierenstück hätte ich nicht mal im „Blick“ erwartet.
Weitere Infos:
Der Artikel von Michael Bahnerth in der BaZ, mit dem ich mich lieber nicht via Link verbinden will:
http://bazonline.ch/basel/stadt/Eva-Herzog–Annaeherung-an-eine-Unnahbare/story/21799182
Kritischer Text zum BaZ-Betrag im Konkurrenzblatt „Basellandschaftliche Zeitung“:
Kommentar von Phillip Cueni auf „Infosperber“:
http://www.infosperber.ch/Artikel/Medien/Michael-Bahnerth-BaZ-schadet-dem-Journalismus
Zitat aus dem Kommentar im „Infosperber“:
„Der Bahnerth-Text ist zudem zutiefst sexistisch. Beim Angriff auf eine in der Öffentlichkeit exponierte Frau werden wieder einmal jene Register gezogen, die man nur gegenüber einer Frau bemüht: mit Anspielungen auf die sexuelle Ebene, mit dem Überbetonen von Äusserlichkeiten («rote Haare»), mit Bezug zu Cliché-Rollenbildern: «sündiger Hüftschwung», «kleine Prinzessin».“
Ausserdem:
Übersicht meiner eigenen gesellschaftspolitischen Texte und Buchempfehlungen.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch