Schon lange äussern Wissenschaftler den Verdacht, dass Wale und Delfine auf ungewohnte Lärmbelästigung unter Wasser höchst empfindlich reagieren. Eine neue Untersuchung belegt nun, dass der Schall für die Tiere sogar tödlich sein kann.
Die internationale Walkommission publizierte kürzlich einen Bericht von unabhängigen Forschern über einen Vorfall aus dem Jahr 2008, bei dem rund 100 Breitschnabeldelfine offenbar durch die kartografische Erfassung von Ölvorkommen mit Sonargeräten so stark irritiert wurden, dass sie in einer Lagune vor Madagaskar strandeten und dort verendeten.
Die Fachleute kam dem Bericht zufolge zu dem Ergebnis, dass die Suche nach Ölvorkommen durch den Konzern Exxon Mobil im Mai 2008 das todbringende Verhalten der Breitschnabeldelfine zur Folge hatte. Dies sei das erste Ereignis mit einer Massenstrandung von Meeressäugern, das auf das engste mit dem Hochfrequenz-Kartografieren zusammenhänge, stellt die Walkommission fest. Dass die Delfine damals in die Loza-Lagune geschwommen seien, sei ein Ereignis, wie es dort nie zuvor und nie wieder danach vorgekommen sei.
Als Auslöser identifizierten die Fachleute ein für den Unterwassereinsatz konzipiertes Luftdruck-Messsystem mit zwölf Kilohertz, das im Auftrag von Exxon Mobil am 29. Mai 2008 rund 65 Kilometer vor der Küste eingesetzt worden sei. Die Schwingungen aus diesem Gerät halten die Experten für den plausibelsten und wahrscheinlichsten Grund für das Fehlverhalten der Breitschnabeldelfine.
Quelle:
http://science.orf.at/stories/1725576/
Kommentar & Ergänzung:
Dieses Problem wird schon seit Jahren diskutiert. Dass wir als Menschen unseren eigenen Lebensraum mit Lärm verschmutzen ist schon fragwürdig genug. Dass wir aber mit der Tiefsee auch noch einen Lebensraum mit Lärm zuschallen, in dem wir eigentlich nichts verloren haben, ist eine ganz besondere Grenzverletzung.
Neben zivilen Lärmquellen sind offensichtlich militärische Sonar-Geräte, die zur Ortung von U-Booten eingesetzt werden, ein grosses Problem. Solchem Lärm auszuweichen, dürfte für Wale und Delfine sehr schwierig sein. „Stranden“ könnte ja ein solcher Ausweichversuch sein. Vielleicht sind die Tiere aber auch einfach völlig desorientiert.
Offensichtlich handelt es sich bei dieser Lärmverschmutzung jedenfalls um eine für Wale und Delfine tödliche Respektlosigkeit.
Die Verantwortlichen müsste man eigentlich vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen. Oder jedenfalls namentlich nennen und international ächten.
Siehe auch: Wikipedia zu Unterwasserlärm
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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