Der „Blattlose Widerbart“ (Epipogium aphyllum) ist zur Orchidee des Jahres 2014 gekürt worden.
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Die Vorstände des Arbeitskreises Heimische Orchideen (AHO) der Bundesländer wählten die seltene Pflanze bei einer Tagung im thüringischen Arnstadt.
Der Widerbart wächst in schattigen Laubwäldern und bevorzugt Kalkboden. Er erscheint manchmal Jahre bis Jahrzehnte nicht oberirdisch und blüht dann nur sehr kurz.
Der Widerbart enthält kein Blattgrün (Chlorophyll). Er braucht für seine Ernährung Bodenpilze, mit deren Hilfe er abgestorbene organische Bodensubstanzen aufnimmt. Diese Ernährung ermöglicht dem „Blattlosen Widerbart“ die Besiedlung von dunklen Lebensräumen, in denen die meisten Pflanzen schon nicht mehr existieren können.
Allerdings sind die dunklen und feuchten Mischwälder mit altem Baumbestand und dichtem Blätterdach, in denen sich der „Blattlose Widerbart“ wohlfühlt, den Orchideenfreunden des AHO zufolge zufolge in Deutschland rar geworden. Die Kür zur Orchidee des Jahres 2014 soll deshalb nicht nur für den Schutz der seltenen Pflanze, sondern auch für die Erhaltung ihrer Lebensräume werben.
Seit dem Jahr 1988 wird jährlich eine besonders gefährdete Art als Orchidee des Jahres gekürt, um für einen besseren Schutz der rund 60 in Deutschland vorkommenden Arten zu werben. gegenwärtig trägt das „Purpurne Knabenkraut“ den Titel.
Quelle:
http://www.n-tv.de/wissen/Der-Blattlose-Widerbart-holt-den-Titel-article11571841.html
Kommentar & Ergänzung
Der Widerbart ist eine faszinierende Pflanze. Weil er nur selten und kurz blüht, ist es jedesmal ein Glücksfall, ihn zu treffen.
Ich bin seit 1986 jeden Sommer mit Kräuterwanderungen unterwegs. Den Widerbart habe ich nur wenige Male blühend gesehen, zum Beispiel in Mürren (im Sefinental und im Hinteren Lauterbrunnental) und an der Lenk im Simmental (in der Wallbachschlucht). Von allen Orchideen, die ich auf meinen Kräuterwanderungen antreffe, ist der Widerbart mit Abstand am seltensten.
Kommen Sie einmal mit auf eine Kräuterwanderung, wenn Sie an Heilpflanzen, Alpenblumen und Orchideen interessiert sind.
Den Widerbart allerdings kann ich nicht garantieren…
Aber es ist ja auch schön, dass nicht alles planbar ist und immer wieder Überraschungen möglich sind.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Heilpflanzenexkursionen in den Bergen / Kräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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