In letzter Zeit bin ich im Internet mehrmals auf die Frage gestossen, ob Heilsteine gegen Diabetes wirksam sind. Als Beispiele werden unter anderem genannt Citrin, Mondstein, Obsidian oder Topas.
Dazu gibt es eine kurze und eine längere Antwort:
Kurze Antwort:
„Auch wenn eine Google-Suche fast 150.000 Treffer ergibt, wenn man nach Heilsteinen gegen Diabetes sucht: ‚Es gibt keinerlei Hinweise, dass Steine eine heilende Wirkung bei Diabetes oder anderen Krankheiten haben’, sagt Edzard Ernst.“
Edzard Ernst ist emeritierter Professor für Alternativmedizin in Grossbritannien.
Quelle des Zitats:
http://www.diabetes-ratgeber.net/Diabetes/Gibt-es-alternative-Diabetestherapien-174603.html
Längere Antwort:
Heilsteine können sehr wohl in gewissen Fällen eine Wirkung haben, zum Beispiel bei Schmerzen. Dabei wirkt allerdings das Ritual, nicht der Stein als solcher. Mit anderen Worten: Das ist eine Wirkung, die auf der psychischen Ebene ansetzt, nicht eine spezifische Wirkung. Es kommt daher nicht darauf an, welcher Stein verwendet wird. Es könnten auch eindrückliche Steine aus dem Flussbett sein, wenn die anwendenden Personen von der Wirksamkeit überzeugt sind.
Diabetes ist allerdings ein Anwendungsgebiet, bei dem solche unspezifischen Wirkungen nicht ansatzweise reichen.
Wer Heilsteine gegen Diabetes empfiehlt, täuscht meiner Ansicht nach seine Kundinnen und Kunden – und meistens auch sich selber.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Heilpflanzenexkursionen in den Bergen / Kräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch