Enhancement (= „Verbesserung“) – Behinderung – gutes Leben.
Der Band verknüpft diese drei Themen und entwickelt einen breiten Zugang zur Debatte um die biotechnologischen Möglichkeiten zur Verbesserung des menschlichen Körpers. Die Beiträge gehen von der Arbeitshypothese aus, dass die Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen wichtig sind, um ethische Fragen, die sich bei Enhancement-Projekten stellen, konkreter – und so besser – zu verstehen.
Eine zweite Hypothese ist, dass die Sprache der Rechte, Pflichten und Verbote nicht ausreicht, um zu erfassen, worum es im Kern der Fragen zum Enhancement in ethischer Hinsicht geht. Stattdessen muss geklärt werden, inwieweit mit einer möglichen Verbesserung auch eine Steigerung des menschlichen Wohls verbunden ist und welche Veränderungen im Kontext eines guten Lebens wünschenswert sind. Bestellen bei Buchhaus.ch: Zum Shop
Inhaltsverzeichnis:
Inhalt:
Miriam Eilers / Katrin Grüber / Christoph Rehmann-Sutter: Einleitung.
Alfred Nordmann: Die unheimliche Wirklichkeit des Möglichen: Kritik der zukunftsverliebten Technikbewertung.
Christina Schües: Menschliche Natur, glückliche Leben und zukünftige Ethik. Anthropologische und ethische Hinterfragungen.
Christoph Rehmann-Sutter: Können und wünschen können.
Katrin Grüber: Bedingungen für ein gutes Leben mit Behinderung.
Stuart Blume: Ethikdebatte und gesellschaftlicher Prozess: Lehren aus der Geschichte des Cochlea-Implantats.
Sigrid Bosteels / Stuart Blume: Über Konstruktion und Dekonstruktion von Gehörlosigkeit bei Kindern.
Jackie Leach Scully: Auf moralisch unsicherem Terrain: Über Embodiment, Enhancement, und Normativität.
Miriam Eilers: «Fünfundzwanzigstündiger Arbeitstag – denn ne Prothese wird nie müde.» Normative und selektive Implikationen der Prothetik nach dem Ersten Weltkrieg.
Birgit Stammberger: Posthumane Verkörperungen in einer Post-Gender Welt? Kulturelle Dimensionen der kosmetischen Chirurgie.
Trijsje Franssen: Prometheus steigt herab: Beeinträchtigung oder Enhancement?
Lisa Forsberg: Mood-Enhancement und die Authentizität der Erfahrung: Ethische Überlegungen.
Annika den Dikken: Die ethische Relevanz von Körperbildern für die Enhancement-Debatte.
Morten Hillgaard Bülow: Das gute alte Hirn. Wie die Sorgen um eine alternde Gesellschaft und die Ideen zum kognitiven Enhancement in den Neurowissenschaften interagieren.
Nicolai Münch: Körperverachtung oder Phänomenologie der Leiblichkeit? Eine Kritik am Transhumanismus.
Natasha Burns: Nootropika, Smart Drugs und das Problem der Governance.
Kommentar von Martin Koradi zu diesem Buch:
– Gentechnik und Stammzellentherapie
– Nanotechnologie, Prothetik, Implantate (z. B. Hirnschrittmacher)
– Künstliche Intelligenz (z. B. Gehirn-Computer-Schnittstellen)
– Pharma-Enhacement (Leitungssteigernde und moralfördernde Substanzen)
– Upload aller Daten vom Gehirn auf einen Computer zwecks “Unsterblichkeit”.
Mit solchen Verfahren und Technologien propagiert der sogenannte Transhumanismus die Optimierung und schlussendlich Überwindung des Menschen.
Dabei stellen sich aber eine ganze Reihe von kritischen Fragen, die bisher nur unzureichend thematisiert wurden. Das Buch „Verbesserte Körper – gutes Leben?“ stellt solche Fragen und beleuchtet zum Beispiel die gesellschaftlichen Folgen der transhumanistischen Optimierungsstrategien.
Weitere Informationen zu diesen Themen im Blog Transhumanismus & Kritik.
Bestellen bei Buchhaus.ch: Zum Shop