Am kommenden 3. August jährt sich der Völkermord in Shingal zum ersten Mal.
Aus diesem Anlass werden in vielen Städten Deutschlands und auch am Sitz der Vereinigten Nationen in Genf (Avenue de la Paix 14) Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen veranstaltet.
Am 3. August 2014 überfiel die Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) das Hauptsiedlungsgebiet der êzîdîschen Minderheit im Nordirak. Nach Informationen der UN wurden über 5.000 Êzîden getötet und bis zu 7.000 Frauen, Kinder und Mädchen entführt und versklavt. Speziell hart traf es Frauen und Mädchen, die in der Gefangenschaft systematischer sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Auch nach einem Jahr befinden sich immer noch Tausende Êzîdînnen in der Gewalt der IS-Dschihadisten.
Mehr als 400.000 Êzîden wurden zur Flucht gezwungen und leben seitdem in Flüchtlingslagern. Die Menschenrechtskommission der UN klassifiziert die Verbrechen des IS an den Êzîden als Völkermord. Ein Großteil der Shingal-Region steht immer noch unter der Gewalt der IS-Terrormiliz, immer wieder flammen Kämpfe auch im befreiten Norden auf.
Vergesst die Êzîdînnen und Êzîden nicht!
Die Êzîdînnen und Êzîden brauchen Unterstützung – ideell, materiell in Form von Hilfsgütern und militärisch in Form von Waffen und Ausbildung, um sich gegen die Barbaren des IS zu verteidigen.
Die Orte und Daten der Kundgebungen finden Sie hier auf Êzîdipress.
Dort gibt es auch weitere Informationen über die Lage der Êzîdînnen und Êzîden.
Trotz oftmaliger Kenntnis der Aufenthaltsorte der verschleppten êzîdîschen Frauen und Mädchen im Irak und Syrien, sind bisher weder international noch regional ernsthafte Bemühungen unternommen worden, die Gefangenen zu befreien. Die 17-jährige Êzîdîn Rojin Khalil aus Großbritannien hat eine Petition gestartet, mit welcher die britische Regierung zum Handeln aufgefordert wird. Mehr als 100.000 Personen haben diese Petition bisher unterzeichnet.
Auch unterschreiben? Zur Petition gehts hier.
Ausserdem:
Übersicht meiner eigenen gesellschaftspolitischen Texte und Buchempfehlungen.
Martin Koradi