Verlagsbeschreibung
Wie es dazu kam, dass der stille, wortkarge Kunsthandwerker Reinhold Duschka in der Zeit des Naziterrors in Wien zwei Menschenleben rettete. Wie es ihm gelang, die Jüdin Regina Steinig und ihre Tochter Lucia vier Jahre lang in seiner Werkstatt zu verstecken. Wie sie zu dritt, an ein unsichtbares Seil gebunden, mit Glück und dank gegenseitigem Vertrauen überlebten. Was nachher geschah. Und warum uns diese Geschichte so nahegeht.
Kategorie: Romane
Aus dem Vorwort:
„Zivilcourage in Zeiten der Unmenschlichkeit, damals wie heute. Eine Erinnerung und ein Appell.“
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Aus Buchbesprechungen:
„Wieso versteckt ein Mann während des Naziregimes während vier Jahren eine Mutter mit ihrer Tochter scheinbar ganz selbstlos.
menschlich – berührend – tiefgründig.“
Chantal Lutz, Lüthy Biel
„Trotz der nüchternen Sprache wirken die Ereignisse in ihrer Brutalität und Tragik erschütternd.“
wortmeer.blog
„Eine berührende, erschütternde, bemerkenswerte, Mut machende und immer wieder auch unglaubliche Geschichte.“
ORF
Zum Autor Erich Hackl
Erich Hackl, geboren 1954 in Steyr, hat Germanistik und Hispanistik studiert und einige Jahre lang als Lehrer und Lektor gearbeitet. Seit langem lebt er als freier Schriftsteller in Wien und Madrid. Seinen Erzählungen, die in 25 Sprachen übersetzt wurden, liegen authentische Fälle zugrunde. ‚Auroras Anlaß‘ und ‚Abschied von Sidonie‘ sind Schullektüre. Unter anderem wurde er 2017 mit dem Menschenrechtspreis des Landes Oberösterreich ausgezeichnet.
Kommentar von Martin Koradi
Der kurze Roman von knapp über 120 Seiten lässt sich gut lesen, rührt dabei aber tiefgründige Themen an. Hackl beschreibt nüchtern, unaufgeregt und schnörkellos den Alltag der drei Figuren und vielleicht wird die aussergewöhnliche Situation gerade dadurch greifbar.
Da die Erzählung auf wahren Begebenheiten beruht, ist sie aber auch ein zeitgeschichtliches Zeugnis. Sie zeigt, dass es selbst in einem totalitären System wie dem Nationalsozialismus moralische Entscheidungsräume gab. Mich beschäftigt schon länger die Frage, was es ausmacht, dass manche Menschen in der Lage sind, einem totalitären Regime zu widerstehen, während andere sich anpassen oder gar aktiv mitwirken.
Der Kunstschmid Reinhold Duschka (1900 – 1993) nutzte seine Möglichkeiten, um zwei verfolgte und vom Tode bedrohte Menschen zu retten. Er machte das offenbar mit grosser Selbstverständlichkeit und und behielt es auch nach dem Krieg weitgehend für sich. So erfuhr seine eigene Tochter nur durch Zufall, dass ihr Vater zwei Menschen gerettet hat und sein eng vertrauter Mitarbeiter las es erst Jahrzehnte später in der Zeitung.
Die Erzählung zeigt eindrücklich, wie abhängig diese Rettungsaktion war von Zufällen, aber auch von Personen im weiteren Umfeld wie zu Beispiel dem Arzt, der Duschka jedes Jahr ein Attest ausstellte, das ihn vor dem Einrücken bewahrte, oder von einem Polizisten, der Duschka vom Bergsteigen her kannte, und eine anonyme Anzeige gegen ihn nicht weiter verfolgte.
Übersicht meiner eigenen gesellschaftspolitischen Texte und Buchempfehlungen.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde am Seminar für Integrative Phytotherapie in Winterthur (Schweiz) und Leiter von Kräuterwanderungen und Kräuterkursen.
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