Im Sommer treffen wir auf Kräuterwanderungen immer wieder Schmetterlinge. Aber wie überleben die fragilen Tiere den Winter, wenn wir weitgehend in der warmen Stube sitzen?
Die «Zeit» hat dazu einen interessanten Text publiziert, hier von mir zusammengefasst mit ergänzendem Kommentar:
☛ Sie verstecken sich:
C-Falter in Efeu oder unter Baumstämmen, Tagpfauenaugen in feuchte Höhlen oder Keller, der Kleine Fuchs verzieht sich auf Dachböden. Die Raupe des Kleinen Fuchs finden wir oft auf Brennnessel (schwarze Raupe mit goldenen Streifen).
☛ Sie wandern in den Süden:
Den Distelfalter sehen wir nicht selten auf Kräuterwanderungen. Er ist quasi auch ein Kräuterwanderer und lebt unglaublich weite Strecken zurück.
☛ Im Puppenstadium durch den Winter:
Das Landkärtchen und der Aurorafalter überwintern so, und sind deshalb als Falter im Frühling früh am Start.
Den Aurorafalter treffen wir im Frühling oft auf den Exkursionen. Die orange-weissen Männchen sind unverkennbar. Die Raupe liebt offenbar Senfölglykoside, sie frisst jedenfalls hauptsächlich Wiesen-Schaumkraut und Knoblauchhederich.
☛ Im Eistadium durch den Winter:
So machen es der Kleine Frostspanner (ein Nachtfalter) und der Grosse Apollofalter. Den letzteren treffen wir manchmal auf Kräuterwanderungen in den Bergen. Zum Beispiel im Wallis auf dem Lötschentaler Höhenweg oder in der Felsensteppe (Jeizinen -Gampel – Erschmatt -Leuk). Die Raupe frisst vor allem Weissen Mauerpfeffer.
☛ Überwintern als Schmetterling im Freien:
Die Zitronenfalter überwintern als ausgewachsene Schmetterlinge voll in der freien Natur. Er enthält Frostschutzmittel in den Körperflüssigkeiten, übersteht deshalb bis zu minus 20°C und lässt sich manchmal auch einschneien. Die Raupe frisst Blätter des Faulbaums, dessen Rinde in Abführtees verwendet wird.
☛ Mit Tricks durch den Winter:
Manche Bläulings-Raupen locken mit Duftstoffen Ameisen an, von denen sie ins Nest transportiert und dort gefüttert werden. Sehr komfortable Überwinterung.
☛ Abhauen über den Winter:
Das Taubenschwänzchen, ein Nachtfalter, der am Tag fliegt (wie ein Kolibri) und zu den Schwärmern gehört, verschwindet über den Winter, aber es ist noch nicht klar wohin. Jedenfalls ist das Taubenschwänzchen ein ausdauernder und schneller Flieger, dem allerlei zuzutrauen ist.
Hier geht’s zum «Zeit»-Artikel (mit schönen Abbildungen):
Schmetterlinge: Überwinterungskünstler