Natürlich ist es in manchen Situationen nötig, ein Wespennest zu vernichten. Doch die Tiere sind auch sehr nützlich, sie fressen tausende von Insekten wie zum Beispiel Mücken. Wenn das Nest nicht in unmittelbarer Nähe ist, kann man sich vielleicht auch mit den neuen Mitbewohnern arrangieren. In diesem Jahr konnten die Wespenstaaten sich besonders gut entwickeln.
Elf Tipps, wie man eine Wespenplage in den Griff bekommt, ohne die Wespen umzubringen:
Die Wespen mit Gerüchen vertreiben:
Als altes Hausmittel wird oft die Zitronenscheibe empfohlen, die mit Gewürznelken gespickt ist (überzeugt mich nicht so ganz, M.K.).Auch Basilikum soll die Plagegeister vertreiben (hört man immer wieder, M.K.). Diese und andere Gerüche mögen die Wespen überhaupt nicht. Für den Garten sollen auch Tücher mit Salmiakgeist helfen.
Die Wespen ablenken:
Wirksam und einfach ist die gezielte Fütterung von Wespen an anderer Stelle, zum Beispiel mit überreifen Weintrauben oder mit wasserverdünntem Honig. Ungeeignet sind hingegen unverdünnter Honig und Marmelade. Sie machen die Tiere manchmal sogar aggressiv. Ablenker am besten rund fünf bis zehn Meter vom Essensort entfernt präsentieren.
Möglichst keine Wespenfallen:
Im Handel erhältliche Wespenfallen sollte man möglichst nicht verwenden. Die Wespen sterben einen langen und qualvollen Tod. Dabei geben sie Geruchsstoffe ab, die noch mehr Wespen anlocken.
Nahrungsmittel abdecken:
Wespen werden durch unsere Nahrungsmittel angezogen, egal ob süßes oder deftiges. Deshalb sollte man Gläser mit einem Bierdeckel zudecken und Speisen abdecken. Wespen sind auch Aasfresser und sie können manchmal auch Krankheitserreger auf die Nahrung übertragen.
Essenreste abwischen:
Hauptsächlich bei Kindern sollte man darauf achten, dass sich keine Essenreste mehr im Gesicht befinden. Denn auch noch so kleine Mengen an Nahrung können Wespen anziehen.
Manchmal hilft ein Platzwechsel:
Wespen merken sich Orte, an denen sie Nahrung gefunden haben. Sie fliegen eine zeitlang immer wieder diesen Platz an. Deshalb kann ein Platzwechsel im Restaurant oder Biergarten helfen.
Nicht nach den Wespen schlagen:
Auch wenn die Wespen nahe kommen, sollte man nicht nach den Tieren schlagen. Dadurch werden sie nur aggressiver. Ruhig bleiben oder langsam den Ort wechseln sind sinnvollere Strategien.
Wespen nicht anpusten:
Ungünstig wirkt das Wegpusten oder Wegblasen von Wespen. Es macht die Tiere aggressiv, denn ausgeatmetes Kohlendioxid ist ein Alarmsignal für die Wespen.
Fallobst wegräumen:
Wer Obstbäume im Garten stehen hat, sollte überreifes Obst regelmäßig aufsammeln.
Blattläuse bekämpfen:
Das süße Sekret der Blattläuse ist offenbar ein Festschmaus für Wespen. Deshalb empfiehlt es sich, die kleinen Blattsauger rechtzeitig bekämpfen.
Spucke gegen den Stich:
Hat eine Wespe zugestochen kann man die Stichstelle mit Spucke einreiben. Der Speichel soll das Insektengift neutralisieren. Auch Zwiebel kann helfen, wenn man damit die Stichstelle einreibt. Wer nach einem Wespenstich Schwindel, Übelkeit oder Herzrasen verspürt, sollte unverzüglich ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen. Auch wenn sich stark vergrößerte Quaddeln um die Stichstelle herum bilden, sollten Sie den Arzt oder die Ärztin aufsuchen, denn solche Symptomen weisen auf eine Insektengift-Allergie hin.
Quelle:
https://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/region/hierundheute/art1544,1366044
Kommentar & Ergänzung: Wespen
Zahlreiche Menschen empfinden Wespen als lästige, stechfreudige Biester. Doch von den mehr als 600 Wespenarten in Mitteleuropa werden die wenigsten für uns aufdringlich oder gefährlich. Die allermeisten führen ein unscheinbares, für uns jedoch äusserst nützliches Leben, indem sie mithelfen andere „Lästlinge“ und „Schädlinge“ in Schach zu halten. Zu den nützlichen Wespen gehören die solitären Faltenwespen, Grabwespen, Wegwespen und Goldwespen.
Mit der Bezeichnung „Wespen“ verbinden die meisten Menschen in der Regel die gelb-schwarz gefärbten Vertreter der sozialen Faltenwespen. Ihre angeblich grosse Aggressivität und Fähigkeit, schmerzhaft stechen zu können, haben die ganze Insektengruppe der Wespen zu Unrecht in Verruf geraten lassen.
Erwachsene Wespen decken ihren Energiebedarf vor allem mit Nektar. Neben den pflanzlichen Produkten spielen auch nährstoffreiche Flüssigkeiten von Tieren eine bedeutende Rolle bei der Ernährung. Eine wichtige Kohlenhydratquelle ist der sogenannte „Blattlauskot“ oder „Honigtau“.
An diesen Zuckerausscheidungen, die hauptsächlich auf Eichen eine regelrechte Schicht hinterlassen, verköstigt sich eine Vielzahl von Wespen. Wespen lecken aber auch gerne Körpersäfte von Tierleichen.
Wespenlarven als Fleischfresser
Auffallend ist, dass eiweisshaltige Nahrung wie Fleisch und Wurst von Wespen ebenfalls angeflogen wird. Denn alle mitteleuropäische Wespenarten füttern ihren Nachwuchs mit tierischer Nahrung. Wespenlarven haben einen sehr hohen Eiweissbedarf. Er wird hauptsächlich gestillt, indem Wespen andere Insekten fangen, überwiegend Fliegen – oder eben auch Wurst und Fleisch als Futter nutzen.
(Quelle: https://www.oeko-forum.ch/downloads/WespenHornissen.pdf)
Nur wenige Wespenarten können uns Menschen ernsthafte Probleme machen. Die faszinierenden Tiere haben deshalb eine Imagekorrektur verdient.
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Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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