Verlagsbeschreibung
Die Philosophie eines „lupenreinen Demokraten“
Zum Neujahrsempfang 2014 schenkte Wladimir Putin seinen 5000 wichtigsten Beamten drei philosophische Werke. Endlich wird in Umrissen erkennbar, was Putins Unberechenbarkeit noch verdeckt: Auf der Grundlage eines rückwärtsgewandten Weltbilds soll ein eurasisches Großreich unter russischer Hegemonie entstehen.
Wenn man die obskuren Philosophen liest, auf die sich Putin und seine höchsten Beamten stützen, wird deutlich, dass Wladimir Putin ein gefährlich rückwärtsgewandtes Weltbild pflegt: Im 21. Jahrhundert möchte er eine hegemoniale Politik des 19. Jahrhunderts etablieren. Nachdem er die Modernisierung und den sozialen Ausgleich verspielt hat, träumt er mit nationalkonservativen bis reaktionären russischen Philosophen von einem eurasischen Weltreich. Es soll sich von Wladiwostok bis nach Warschau erstrecken, darf aber auch gern bis nach Paris reichen. Unter dem sanften Regime von Wladimir dem Großen, dem „lupenreinen Demokraten“ (Gerhard Schröder). Bestellen bei Buchhaus.ch: Zum Shop
Zum Autor Michel Eltchaninoff
Michel Eltchaninoff, geboren 1969 in Paris, hat nach seiner Dissertation in Philosophie ein wissenschaftliches Werk zu Dostojewski verfasst. Er ist stellvertretender Chefredakteur des »Philosophie Magazine« (Frankreich).
Kommentar von Martin Koradi
Michel Eltchaninoff stellt in diesem Buch die philosophischen Ideen dar, die den ehemaligen KGB-Agenten Wladimir Putin beeinflussen. Nach umfangreichen Recherchen und vielen Gespächen hat sich für Eltchaninoff immer deutlicher Putin’s Doktrin herausgeschält. Der Autor schreibt dazu in der Einleitung:
„Diese Doktrin setzt sich aus mehreren Ebenen zusammen. Ausgehend von einem sowjetischen Erbe, zu dem sie aus Überzeugung stehen, und einem nur vorgetäuschten Liberalismus ist die erste Ebene eine konservative Vision. Die zweite ist eine Theorie des Russischen Weges. Die dritte schliesslich ist ein von den eurasischen Denkern inspirierter imperialer Traum. Und obendrein steht all das im Zeichen einer sich wissenschaftlich gebenden Philosophie.
Diese hybride und sich wandelnde Doktrin verheisst uns eine unruhige Zukunft. Wagen wir einen Blick.“
Michel Eltchaninoff zeigt die verschiedenen Bestandteile von Putin’s Doktrin gekonnt und packend und legt dar, wie der russische Präsident sowjetisches Denken mit großrussisch-nationalistischen Ideologien vereint.
„Die philosophischen Quellen des Putinismus, so verschiedenartig sie auch sein mögen, beruhen alle auf zwei Grundtendenzen: der Idee des Imperiums und der Apologie des Krieges“, fasst Eltchinanoff zusammen. Wer sich im Nebel der Kreml-Propaganda zurecht finden will, bekommt hier das passende Hintergrundwissen. Die Ideologie des eurasischen Imperiums stellt im übrigen Claus Leggewie vor in seinem Buch „Die Anti-Europäer“. Er portraitiert dort den „Eurasier“ und Putin-Berater Alexander Dugin.
Übersicht meiner eigenen gesellschaftspolitischen Texte und Buchempfehlungen.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde am Seminar für Integrative Phytotherapie in Winterthur (Schweiz) und Leiter von Kräuterwanderungen und Kräuterkursen.
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