Homöopathie bei Tieren stösst auf zunehmendes Interesse, nicht zuletzt deshalb, weil das Problem der Antibiotika-Resistenzen sich verschärft und dadurch die Suche nach Alternativen an Bedeutung gewinnt. Inzwischen gibt es auch schon viele Studien zur Anwendung von Globuli in der Tierheilkunde.
Caroline Döhring und Albert Sundrum von der Universität Kassel haben in einer Überblicksarbeit (Metaanalyse) die Forschungsergebnisse zu Homöopathie in der Tiermedizin aus den Jahren 1981 – 2014 ausgewertet.
Insgesamt werteten sie 48 Studien aus. Die verwendeten Homöopathika sollten den Einsatz von Antibiotika vermindern und das Wachstum der Tiere beschleunigen. Bei den meisten Studien (30) wurde dabei die vorbeugende Wirkung untersucht, nur 18 befassten sich dem therapeutischen Nutzen. In 34 Studien ging es um Rinder, in zwölf wurden Schweine behandelt, in den restlichen sechs Geflügel.
Bei der Auswertung zeigte sich ein häufig zu beobachtendes Phänomen:
In Studien mit Schwachstellen, die bekanntermassen die Ergebnisse in Richtung falsch positiver Resultate verfälschen können (reine Beobachtungsstudien, nicht verblindete randomisierte Studien) zeigten sich zum Teil Wirkungen. Bei Studien, die den gängigen Qualitätsstandards genügten, blieben dagegen kaum Belege übrig.
Quelle:
https://science.orf.at/stories/2814193/
Originalstudie:
„Efficacy of homeopathy in livestock according to peer-reviewed publications from 1981 to 2014“, Veterinary Record, 13.12.2016
https://veterinaryrecord.bmj.com/content/179/24/628
Kommentar & Ergänzung zum Beitrag Homöopathie bei Tieren:
Interessant an dieser Metaanalyse ist zudem, dass auch bei Tieren mit einem Placebo-Effekt gerechnet wird. Darum braucht es auch in der Tiermedizin Doppelblindstudien mit einer Kontrollgruppe, die ein Scheinmedikament (Placebo) bekommt. Die „Zeit“ hat dazu einen informativen Beitrag publiziert:
Tierhomöopathie: Alles für die Katz?
Siehe dazu auch: