Tierschützer schlagen Alarm, weil für die asiatische Medizin immer mehr Löwenknochen in den Handel kommen. Ein Löwen-Skelett bringe bis zu 10.000 US-Dollar.
Pulver und Tabletten aus Löwenknochen gelten als Arznei für Krankheiten von Asthma bis Impotenz.
Vor allem „Tigerwein“ ist beliebt und gefragt. Da jedoch der Handel mit Tigerknochen schon lange geächtet ist, werden nun stattdessen Löwenknochen in Whisky eingelegt und als eine Art „Tigerwein“ verkauft.
In Südafrika dürfen Löwenknochen frei gehandelt werden – im Mai war ein Verkaufsverbot gescheitert. Die Regierung erklärt, die Knochen seien nur ein Abfallprodukt aus der Löwenzucht. Tierschützer glauben das jedoch nicht. Das Angebot in Vietnam und Laos übertreffe schon jetzt die Menge an legal exportierter Ware. Das nähre die Vermutung, dass auch Knochen gewilderter Löwen verkauft würden. Die Tierschützer befürchten, die steigende Nachfrage nach den Knochen sei das Todesurteil für die wilden Löwen in Südafrika. Schätzungen zufolge leben dort noch zirka 2.000 Tiere.
Quelle:
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=155710
http://www.taz.de/!105062/
Kommentar & Ergänzung:
Der Handel mit Tigerknochen genauso wie der Handel mit Nashornpulver gegen Potenzprobleme zeigen zweierlei:
1. Tradition hat nicht immer Recht.
Auch die langjährige Anwendung eines Heilmittel kann auf einem Irrtum basieren.
Siehe dazu:
Komplementärmedizin: Hat Tradition Recht?
2. Auch langjährige Erfahrung bringt einen Irrtum oft nicht ans Licht.
Millionen von Menschen in Asien zeigen ihre Erfahrungen, dass Nashornpulver und Tigerknochen helfen.
Tausende von Beschneiderinnen in Dschibuti, Ägypten, Guinea, Mali, Sierra Leone, Somalia, Eritrea, Äthiopien, Nordsudan, Jemen…würden mit ihrer Erfahrung begründen, dass Genitalverstümmelungen für kleine Mädchen unverzichtbar sind.
Und die Mayas wussten aus Erfahrung, dass man dem Regengott regelmässig Kinder als Menschenopfer darbringen muss, damit er seine Aufgabe verlässlich erfüllt.
Vom 18. bis ins 20. Jahrhundert vertrauten auch Millionen von Menschen in Europa aus Erfahrung auf die Wirksamkeit von Schluckbildchen. Da braucht es doch keinen Nachweis (siehe Artikel Schluckbildchen auf Wikipedia)
Erfahrung allein ist ein sehr unzuverlässiger Geselle.
Siehe dazu:
Naturheilkunde: Erfahrung genügt nicht als Begründung
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch