Mehr als sechs Prozent der europäischen Krebspatienten beenden infolge von Nebenwirkungen die Therapie.
Zu diesem Schluss kommt eine Arbeitsgruppe um Rheena Khanna, London, auf dem Europäischen Krebskongress in Madrid. Sie arbeitet beim Statistikdienstleisters ims Health.
Die Wissenschaftler analysierten Behandlungsdaten von knapp 8.000 Patienten aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien. Im Rahmen ihrer Arbeit analysierten sie, unter welchen Tumoren die Patienten litten, welche Therapien angewendet wurden, und welche Nebenwirkungen sie entwickelten.
Von den untersuchten Patienten hatten 87 % eine zytotoxische Chemotherapie und 13 % eine Hormontherapie bekommen. Als Diagnosen waren am häufigsten vertreten Brustkrebs (22 %), Dickdarmkrebs (14 %), und nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (13 %). Als Nebenwirkungen traten am häufigsten auf mit 36 % Neutropenie (Blutbildveränderung), gefolgt von Übelkeit / Erbrechen (23 %), Blutarmut (21 %), Neuropathie (17 %) und Schleimhautentzündung (15 %).
Aus der Gruppe der Brustkrebspatientinnen, die ihre Behandlung abbrachen, hatten 57 % eine zytotoxische Chemotherapie und 43 % eine Hormontherapie erhalten.
Bei den Frauen unter Hormontherapie waren Schmerzen der häufigste Grund für den Behandlungsabbruch, gefolgt von Neutropenie. Zahlreiche Patienten mit Darmkrebs oder Lungenkrebs wurden mit platinhaltigen Chemotherapien behandelt und brachen die Therapie wegen Übelkeit, Erbrechen und Neutropenie ab.
Man könne diese Resultate als Aufruf an die Ärzteschaft sehen, die verfügbaren Möglichkeiten zur Kontrolle der Nebenwirkungen von Krebstherapien voll auszunützen, sagte die Studienleiterin.
Wie weit psychologische Strategien und bessere Beratung die Therapietreue verbessern könnten, lasse sich aus den verfügbaren Daten nicht ableiten.
Quelle:
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/60342/Viele-Krebspatienten-brechen-Therapie-wegen-Arzneimittelnebenwirkungen-ab
https://www.webges.com/cslide/library/esmo/browse/search/jmK#9faD03bf
Kommentar & Ergänzung:
In der direkten Bekämpfung von Tumoren zeigen Heilpflanzen-Anwendungen bisher keine überzeugenden Wirkungen.
Zur Linderung von Nebenwirkungen der Krebstherapie können sie aber einen nützlichen Beitrag leisten.
Siehe dazu:
Naturheilkunde in der Onkologie
Onkologie & Palliative Care: Heilpflanzen beim Hand-Fuss-Syndrom
Onkologie & Palliative Care: Ingwer gegen Erbrechen bei Chemotherapie
Onkologie & Palliative Care: Was hilft bei Fatigue?
Tipps für Krebskranke aus der komplementären Onkologie
Palliative Care & Onkologiepflege: Honig bei Mucositis (Mundschleimhautentzündung)
Weiterbildung Palliative Care / Onkologiepflege: Schleimstoffe bei Mundschleimhautentzündung
Weiterbildung Palliative Care & Onkologiepflege: Gerbstoffe bei Mundschleimhautentzündung
Palliative Care & Onkologiepflege: Bitterstoffe bei Mundtrockenheit
Onkologie: Fatigue & Roteer Ginseng
Phytotherapie bei Xerostomie (Mundtrockenheit)
Palliative Care: Myrrhentinktur bei Mucositis (Mundschleimhautentzündung)
Palliative Care: Heilpflanzen-Anwendungen bei Appetitlosigkeit
Palliative Care & Weiterbildung: Schwarztee für Haut und Schleimhaut
Phytotherapie kann bei Krebs manche Beschwerden lindern
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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