Der Tages-Anzeiger hat einen Beitrag veröffentlicht zu Heilpflanzen-Anwendungen bei Hauterkrankungen und Wunden. Zu Wort kommt darin insbesondere Christoph Schempp, Oberarzt der Universitätshautklinik im deutschen Freiburg im Breisgau. Hier ein Zitat aus dem Artikel zum Thema „Wunden“:
„Betulin, das weisse Pulver der Birkenrinde kann – zu Salbe verarbeitet – gereizte Haut beruhigen und die Wundheilung beschleunigen, zum Beispiel nach Hautverpflanzungen. Die in der Birkenrinde enthaltenen Terpene scheinen die Bildung von Hornzellen zu fördern. Gegenwärtig wird ein solches Präparat bei Patienten mit einer schweren Hauterkrankung getestet, bei der sich die Haut in Blasen ablöst.“
Kommentar & Ergänzung:
Betulin wird schon seit längerem erforscht.
Wikipedia schreibt zu Betulin:
„Im Januar 2016 hat die Europäische Kommission dem Betulin-haltigen Medikament Episalvan die europäische Zulassung für die Behandlung von dermalen Wunden bei Erwachsenen erteilt.“
Die „Pharmazeutische Zeitung“ schreibt dazu:
„Birke zur Wundheilung
Doch aus London kommen auch gute Nachrichten: Mit Episalvan® hat die europäische Arzneimittelbehörde EMA im Januar erstmals ein pflanzliches Arzneimittel EU-weit zugelassen. »Das ist ein absolutes Novum«, betonte Schubert-Zsilavecz. Bei dem Präparat handelt es sich um ein steriles Gel, das als wirksamen Bestandteil einen Trockenextrakt aus Birkenrinde enthält. Es kommt bei Verbrennungen zweiten Grades sowie bei Hauttransplantationen zum Einsatz. »Präklinische und klinische Studien konnten zeigen, dass der enthaltene Trockenextrakt die Wundheilung und Hautregenerationsprozesse fördert«, so Schubert-Zsilavecz. Als hauptverantwortlich für die Wirkung gelte das pentazyklische Triterpen Betulin, der genaue Mechanismus sei jedoch bislang unklar.“
Quelle:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-222016/pharmacon-meran-2016/zulassungskrimi-ohne-sieger/
Siehe dazu auch:
Betulin zur Wundbehandlung
Beschleunigte Wundheilung mit Betulin aus Birkenkork
In der Schweiz ist Episalvan® meines Wissens zur Zeit nicht erhältlich.
Honig als Wundheilmittel
Obwohl es sich dabei nicht um ein Heilpflanzen-Präparat handelt, wird im Beitrag des Tages-Anzeigers auch auf Honig als Wundheilmittel hingewiesen:
„Im Gegensatz dazu ist Honig zwar kein pflanzliches Präparat, er zählt aber dennoch zu den «alternativen» Heilmitteln. Vor allem bei Wunden, die infolge von Durchblutungsstörungen oder durch Wundliegen auftreten, helfe er oft gut, sagt Schempp. Aber: «Man braucht Zeit für den Honig. Das geht nicht von jetzt auf gleich.» Honig wirkt antibakteriell, unter anderem deshalb, weil er beim Kontakt mit Wasser eine Art Desinfektionsmittel freisetzt. Der Freiburger Hautarzt warnt aber davor, handelsüblichen Honig zu verwenden. Dieser kann Clostridien enthalten, die den gefährlichen Gasbrand verursachen können. Medizinischer Honig ist zwar deutlich teurer, dafür aber sterilisiert.“
Quelle der Tages-Anzeiger-Zitate:
Zu Honig siehe auch hier:
Honig lässt Wunden rascher heilen
Naturheilmittel: Wundbehandlung mit Manuka-Honig
Honig als Wundheilmittel
Honig: Altes Wundheilmittel im Aufwind
Honig verkürzt Wundheilung bei Brandwunden
Wer sich vertieftes Wissen über Heilpflanzen-Anwendungen erwerben möchte, kann das an meinen Lehrgängen, dem Heilpflanzen-Seminar und der Phytotherapie-Ausbildung.
Zum Thema Hauterkrankungen und Wunden gibt es zudem ein Tagesseminar.