Der Schauspieler Mark Hamill protestiert mit der Löschung gegen die Zulassung politischer Werbung und Lügen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg sieht sich harter Kritik vom Schauspieler Mark Hamill ausgesetzt. Der ist bekannt als Rebellen-Hoffnungsträger Luke Skywalker in der Star Wars-Saga.
Mark Hamill schreibt auf Twitter, dass er seinen Facebook-Account gelöscht hat. Als Grund dafür nennt er die Art, wie Facebook mit politischer Werbung im angebrochenen US-Wahlkampf umgeht.
Er sei so enttäuscht, dass Mark Zuckerberg Profit über Wahrheit stelle, schreibt der Schauspieler. Deshalb habe er sein Facebook-Konto entfernt. Das sei zwar für die Welt „im Großen und Ganzen“ nicht besonders bedeutend, er selbst könne nun aber zumindest wieder besser schlafen.
Facebook, steht seit dem Cambridge Analytica-Skandal und russischer Wahlbeeinflussung über seine Plattform schwer in der Kritik, Im amerikanischen Wahljahr hat sich der Konzern in eine noch problematischere Position begeben. Während Twitter etwa gar keine Anzeigen an wahlwerbende Parteien und ihnen nahestehende Organisationen verkauft, lässt Facebook politische Werbung weiterhin zu. Darüber hinaus will Zuckerberg’s Firma aber auch nicht einschreiten, wenn in einer Werbeanzeige Lügen verbreitet werden – solange diese keine unmittelbare Gefährdung bedeuteten.
Dieses Vorgehen sorgt seit Monaten für Unverständnis und Kritik an dem Unternehmen. Doch erst vor wenigen Tagen bekräftigte die Plattform, daran festhalten zu wollen.
Quelle:
https://www.derstandard.at/story/2000113299841/von-zuckerberg-enttaeuscht-luke-skywalker-loescht-sein-facebook-konto
Kommentar & Ergänzung:
Dass Facebook auch bei offensichtlichen politischen Lügen wegschaut, ist verwerflich. Business geht hier über die Stabilität demokratischer Gesellschaften. Die grossen Social-Media-Plattformen müssen ihre Verantwortung wahrnehmen. Und weil sie dazu offenbar nicht fähig oder willens sind, braucht es gesetzliche Regulierungen. Ausserdem müssen die Nutzerinnen und Nutzer dieser Plattformen viel besser informiert darüber sein, vor welchen Fallstricken und Tücken man sich auf Facebook, Google, Twitter, Instagram & Co man sich in acht nehmen muss.
Gute verständliche und informative Einführungen in diese Problematik bieten die folgenden zwei Bücher:
„Übermacht im Netz“. Warum wir für ein gerechtes Internet kämpfen müssen von Ingrid Brodnig
„Change the Game – Wie wir uns das Netz von Facebook und Google zurückerobern,“ von Corinna Milborn, Markus Breitenecker
“Smartphone-Demokratie”, von Adrienne Fichter
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Übersicht meiner eigenen gesellschaftspolitischen Texte und Buchempfehlungen.