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„Basenbäder für die Bikinifigur“

Naturheilkunde-Debatte

Avatar-FotoMartin Koradi08.04.2013

Das empfiehlt „d-inside“, die Zeitschrift des Schweizerischen Drogistenverbandes (April 2013), und die Drogistinnen und Drogisten sollen nun Basenbäder ihren Kundinnen verkaufen.

Uff – einen solchen Humbug hätte ich allenfalls in einer Boulevard-Zeitung oder in einem „Frauenheftli“ erwartet, aber nicht in einer Zeitschrift, die ich bisher doch noch irgendwie zu den Fachmedien gezählt habe.

„Basenbäder können während einer Diät die Gewichtsabnahme fördern“, steht da geschrieben. Eine ebenso kühne wie faktenfreie Behauptung.

Und wie soll diese Gewichtsabnahme zu Stande kommen?

„Ein basisches Bad hat etwa einen pH-Wert von 8,5 . Dadurch wird der Säureschutzmantel der Haut gepuffert und neutralisiert. Zusätzlich entsteht ein osmotischer Druck zwischen den Körperflüssigkeiten und dem basischen Badewasser: Aus dem Bindegewebe lösen sich Säuren und abgelagerte Stoffe und werden über die Haut ausgeschieden.“

Zuerst zum Säureschutzmantel:

Der Säureschutzmantel – deshalb heisst er so – soll die Haut vor bakterieller Besiedelung schützen. Ob das wirklich so funktioniert, ist inzwischen durch Studien in Frage gestellt worden. Was aber eine Neutralisation des Säureschutzmantels bringen soll, ist sehr unklar. Hält „d-inside“ Säure grundsätzlich für schlecht? Das wäre etwas gar naiv.

Aber nehmen wir einmal an, die Neutralisation des Säureschutzmantels durch Basenbäder sei nützlich. Neutralisiert man ihn zum Beispiel mit Seife, so regeneriert er sich in spätestens einigen Stunden wieder. Soll also mit Basenbädern ein nachhaltiger Effekt auf den Säureschutzmantel erzielt werden, braucht es alle paar Stunden ein Basenbad. Das ist aber dann wirklich gut für den verkaufenden Drogisten……..

Und nun zum Thema Osmose:

Osmose soll also bewirken, dass „Säuren und abgelagerte Stoffe“ durch die Haut ausgeschieden werden. Na bravo. Osmose braucht eine semipermeable Membran, die Salzlösungen unterschiedlicher Konzentration trennt. Das Wasser bewegt sich dann durch die Membran in Richtung der höher konzentrierten Lösung. Wenn Osmose durch die Haut funktionieren würde, hätten wir Probleme in der Badewanne – das Badewasser würde in unseren Körper strömen und uns wie einen Ballon aufblähen – und wir hätten Probleme bei einem Bad im Meerwasser, weil das Wasser aus unserem Körper das Meer „verdünnen“ würde.  Begleitet von entsprechenden Abnehm- und Schrumpfeffekten auf Seiten unseres Organismus.

Ausserdem geht Wasser mittels Osmose durch die Membran, nicht „Säuren und abgelagerte Stoffe“. Und um welche Säuren und abgelagerte Stoffe soll es sich handeln? Konkrete Angaben wären da schon hilfreich.

Und wie weiss das Basenbad eigentlich, welche Stoffe es rausziehen soll und welche unbedingt im Körper verbleiben müssen?

Ausgesprochen wirr, diese Behauptungen.

Als Zusatzmassnahme empfiehlt „d-inside“:

„Vor dem Baden eine Tasse ungezuckerten Tee mit basischen Kräutern trinken und 30 Gramm Rosinen knabbern. Beides hat eine entschlackende Wirkung auf den Körper.“

Diese Aussage wirft ebenfalls eine ganze Reihe von Fragen auf:

Im Internet liest man zwar immer wieder von „basischen Kräutern“, doch wie man feststellen kann, welche Kräuter basisch sein sollen, konnte mir bisher niemand sagen (mit einer pH-Wert-Messung des Tees, was naheliegend wäre, jedenfalls nicht).

Meiner Ansicht nach ein reines Phantasieprodukt, diese basischen Kräuter.

Und wie genau wirken „basische Kräuter“ entschlackend? Indem sie Säuren (= Schlacken?) neutralisieren? Aber ein basischer Kräutertee würde bereits im Magen von der starken Salzsäure neutralisiert.

Und wie genau sollen Rosinen entschlacken?

Und welche Schlacken sollen ausgeschieden werden?

Schlacken – das ist ein weiteres Phantasieprodukt. Damit soll nichts gegen Phantasie gesagt sein, aber es kommt schon noch ein bisschen darauf an wo.

Siehe dazu:

Entschlackung – was ist das?

Entschlackung – unnötig und ungesund

„Schlackenstoffe“ – ein Phantom macht Karriere

Entgiften und entschlacken – höchst fragwürdige Versprechungen

Entschlackung – illusionäre Hoffnung auf Gewichtsreduktion

Basendiät gegen Übersäuerung des Körpers

Das basische Bad „Entspannt und reinigt Körper und Geist“ schreibt „d-inside“.

Dass ein Bad entspannen kann, liegt auf der Hand. Aber will uns „d-inside“ damit sagen, dass ein basisches Bad besonders gut entspannt? Also besser wie ein pH-neutrales Bad? Und wenn ja, wie soll das gehen?

Basenbäder reinigen den Körper. Das machen doch alle Bäder (äusserlich). Doch hier ist wohl auch die innerliche Reinigung gemeint (Osmose!). Und der Geist wird auch noch gereinigt. Wovon? Geistige Schlacken?

Wodurch? Osmose?

Wie praktisch, wenn man Körper und Geist in einem Aufwasch putzen kann! Einfach mit baden.

Fazit: Dass Basenbäder irgendeinen speziellen Nutzen haben, ist alles andere als plausibel. Und bei der Gewichtsreduktion werden sie nur helfen, wenn man so lange im Basenbad bleibt, dass man darüber zu essen vergisst, oder wenn man in der Badewasser sehr kräftig und ausdauernd strampelt.

Sollte Ihnen ihr Drogist oder ihre Drogistin demnächst ein Basenbad oder Basenpulver zum Abnehmen (oder für sonst etwas) empfehlen, sind grosse Zweifel an der Seriosität dieser Personen angebracht. Ich jedenfalls würde einen solchen Laden schnurstracks verlassen.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
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www.phytotherapie-seminare.ch

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