Im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen bringt die Politik alle Beteiligten in ein Boot. Zudem werden Kooperationen in der Forschung unterstützt.
2001 hat die Weltgesundheits-Organisation (WHO) eine globale Strategie zur Eindämmung antimikrobieller Resistenzen publiziert, die in den EU-Ländern in unterschiedlichem Maße umgesetzt wurde.
16 Berater einigten sich im August 2010 im Namen der WHO auf einen strategischen Aktionsplan für Europa mit sieben Punkten.
Um die Resistenzentwicklung zu bremsen und neue Antibiotika zu entwickeln, ist die Einbindung aller beteiligten Bereiche im sogenannten „One-HealthAnsatz“ nötig: Humanmedizin, Veterinärmedizin, Landwirtschaft und Umwelt.
Denn 2013 wurden mit 1452 Tonnen doppelt so viel Antibiotika an Tierärzte abgegeben wie im humanmedizinischen Bereich.
Erst seit dem Jahr 2011 werden die Antibiotikaabgaben in der Veterinärmedizin erfasst.
Dabei existiert ein offensichtlicher Zusammenhang zwischen dem Antibiotikaeinsatz bei Zuchttieren und Resistenzen von Salmonellen und Campylobacter, aber auch MRSA-Keimen. Zudem mehren sich die Hinweise für eine Assoziation mit ESBL-Keimen.
Dringenden Handlungsbedarf sieht die WHO bezüglich Förderung der Forschung.
Es braucht zuverlässige Diagnosetests, die breit und schell verfügbar sind, um Antibiotika gezielter einzusetzen, sowie neue Antibiotika und insbesondere neue Antibiotikaklassen.
In den letzten 30 Jahren sind nur zwei wirklich neue Antibiotikaklassen dazugekommen, Oxazolidinone und zyklische Lipopeptide. Sie sind aber beide nur wirksam gegen grampositive Bakterien.
Die Entwicklung neuer Antibiotika kostet viel Geld, bringt aber nicht entsprechende Gewinnaussichten. Forschung in diesem Bereich ist daher für Pharmafirmen nicht sonderlich attraktiv.
Bund und EU-Kommission setzen zwecks Förderung der Forschung in diesem Bereich nun verstärkt auf Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen und Industrie (Private Public Partnership). Beispiele dafür sind „New Drugs 4 Bad Bugs“ (ND4BB), gefördert von der Europäischen Kommission, und „InfectControl 2020“, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Quelle:
Kommentar & Ergänzung:
Er geht besorgniserregend langsam, dieser Kampf gegen die Antibiotika-Resistenzen.
Siehe auch:
Europäische Fachleute warnen vor Antibiotika-Resistenz
Warnung vor zunehmenden Antibiotika-Resistenzen
WHO schlägt Alarm wegen Antibiotikaresistenzen
Kinderärzte warnen vor Antibiotikaresistenz
Heilpflanzen-Anwendungen können in vielen Anwendungsbereichen Antibiotika nicht ersetzen. Die Medizin braucht wirksame Antibiotika.
In manchen Fällen sind aber Antibiotika-Gaben schlicht unnötig und unsinnig, zum Beispiel bei viralen Erkrankungen. In genau begrenzten Situationen kann mit Heilpflanzen-Anwendungen darum durchaus ein Antibiotika-Einsatz vermieden werden.
Siehe beispielsweise:
Akute Bronchitis: Myrtol meist sinnvoller als Antibiotika
Nicht sofort die Antibiotika-Keule
Ätherische Öle gegen Antibiotika-resistente Bakterien
Antibiotika bei Sinusitis: Nutzen in Frage gestellt
Kapuzinerkresse – Breitbandantibiotikum aus der Natur
Meerrettich – Breitbandantibiotikum aus der Natur
Korianderöl bekämpft gefährliche Bakterien
Ätherische Öle gegen Bakterien
Senfölglykoside hemmen multiresistente-Erreger (MRSA)
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