Die “Karottensuppe nach Moro” ist zwar etwas in Vergessenheit geraten. Als Hausmittel gegen Durchfall ist sie aber durchaus bewährt und war in der Kinderheilkunde früher sehr etabliert. Sie wird heute wieder interessant, weil sie auch gegen resistente Keime wirksam ist.

Entwickelt und empfohlen wurde sie vom deutschen Kinderarzt Ernst Moro vor rund 100 Jahren. Er konnte dadurch die Rate an Kindern, die an Durchfallerkrankungen starben, drastisch vermindern. Offenbar sind saure Oligosaccharide für die Wirkung mitverantwortlich, die im Laborversuch verhindern, dass sich krankmachende Keime an die Darmwand anhefteten.

Das Magazin „Stern“ hat ein Rezept für die Herstellung der „Karottensuppe nach Moro“ veröffentlicht:

«➝Für die Karottensuppe ein halbes Kilo Möhren schälen, zerkleinern und in einen Liter Wasser geben.

➝Ein- bis eineinhalb Stunden köcheln lassen.

➝Die Möhren durch ein Sieb pressen oder mithilfe eines Mixers pürieren.

➝Die Gesamtmenge auf einen Liter mit Wasser auffüllen und einen knapp gestrichenen Teelöffel Kochsalz dazugeben.

➝In kleinen Portionen essen.»

Quelle:

http://www.stern.de/gesundheit/grippe/erkaeltung–ohrenschmerzen–halsschmerzen–diese-hausmittel-helfen-6565438.html#mg-1_1507550262901

 

Kommentar und Ergänzung:

Karotten sind zudem reich an Pektinen. Diese unverdaulichen Ballaststoffe fördern nützliche Bakterien im Darm. Sie binden zudem Wasser und dicken somit den Stuhl ein.

Siehe auch:

Karottensuppe nach Moro gegen EHEC?

Der österreichische Pädiater Ernst Moro (1874 – 1951) war Ordinarius für Kinderheilkunde an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er war auch „Vater“ der „Moro-Apfeldiät“ gegen Durchfall. Wikipedia schreibt dazu:

„Im Jahr 1929 gab Moro seine später berühmt gewordene „Apfeldiät“ zur Behandlung diarrhoischer Zustände bekannt. Der Kollege August Heisler hatte Moro auf die Wirkung von Apfeltagen als altem Volksmittel bei Darmkatarrh hingewiesen. Als der ganze Eugeniensaal von einer kleinen Hausinfektion an Enteritis befallen war, nahmen alle Kinder rohen Apfelbrei zu sich. Die weitere klinische Prüfung gab dem Versuch recht. Nach Moros Ansicht bewirkte der Gerbstoffgehalt roher geriebener Äpfel gewisse Entgiftungsvorgänge zur Linderung der Beschwerden bei Dyspepsie, Ruhr und ruhrartigen Erkrankungen.“

Siehe dazu auch:

Apfel-Pektine fördern Verdauung

 

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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