Ein zu hoher Blutdruck kann schwerwiegende Folgen haben: Herzinfarkt oder Schlaganfall sind charakteristische spätere Folgeerkrankungen. Rechtzeitig erkannt, lässt sich das Problem jedoch auch ohne Medikamente in den Griff bekommen. Der wichtigste Schritt dabei ist eine Lebensstil-Änderung. Auch Knoblauch kann mithelfen.

Bluthochdruck ist eine der häufigsten Volkskrankheiten und gilt nicht umsonst als «stiller Killer». Auf Dauer können chronisch hohe Blutdruckwerte (Hypertonie) zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Blutdrucksenkende Medikamente helfen Betroffenen – sind aber nicht immer nötig. Mit einer veränderten Lebensweise lässt sich der Blutdruck häufig auch ohne Pillen reduzieren.

«Jeder sollte in regelmäßigen Abständen seinen Blutdruck kontrollieren lassen», rät Prof. Wolfram Delius von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. «Denn manchmal bemerken Betroffene selbst bei hohen Werten keinerlei Zeichen von Beschwerden.» Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge liegt Hypertonie vor, wenn der systolische Blutdruck über 140 mmHg und der diastolischer Blutdruck über 90 mmHg liegt.

Bei einem sehr hohen Blutdruck

Sind diese Werte überschritten, gilt es, möglichst frühzeitig zu handeln. «Bei einem sehr hohen Blutdruck ist der Einsatz von Medikamenten nicht immer zu vermeiden», erklärt Ramon Martinez, Buchautor und Internist in Haltern am See (Nordrhein-Westfalen). «Bei niedrigeren Werten können die Betroffenen hingegen selbst aktiv werden.»

«Die Hauptursache für Bluthochdruck ist Übergewicht», sagt Ursula Hildebrandt, Ärztin am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln. Rund 30 Prozent aller von Bluthochdruck betroffenen Personen bringe zu viel Gewicht auf die Waage. Jedes Kilo weniger reduziere den systolischen Wert um 2 mmHg und den diastolischen Wert um 1 mmHg. Eine Gewichtsreduktion um zehn Kilo könne den Bluthochdruck also schon um bis zu 20 mmHg senken, rechnet Hildebrandt vor.

Abgespeckt werde dabei am besten durch eine grundsätzliche Ernährungsumstellung: wenig tierische Fette, mehr Fisch statt Fleisch, pflanzliche Öle und Vollkornprodukte anstelle von Weißmehl. Dazu rät Martinez zu fünf Portionen mit frischem Obst und Gemüse pro Tag. Das steigere auch den Kaliumwert im Körper, ein natürlicher Blutdrucksenker.

Kochsalz gilt als weiterer kritischer Faktor

Delius weist darauf hin, dass wir heute alle viel mehr Salz essen, als unser Körper überhaupt braucht. Bei salzempfindlichen Menschen steigert Kochsalz den Blutdruck. Delius rät, möglichst oft auf Fertiglebensmittel zu verzichten und nicht nachzusalzen. Stattdessen soll besser frisch mit verschiedenen Gewürzen gekocht werden. Nach einiger Zeit gewöhne man sich auch an den salzarmen Geschmack. Wer es schafft dauerhaft den Salzkonsum auf etwa fünf bis sechs Gramm Kochsalz täglich zu reduzieren, könne auch den Blutdruck um bis zu 7 mmHg senken. Der Unterschied zeige sich nach drei bis vier Wochen.

Auch Sport kann sich positiv auswirken: Hildebrandt empfiehlt mäßigen Ausdauersport wie Walken, Radfahren oder Schwimmen. Drei- bis viermal wöchentlich jeweils 30 Minuten müssten Hypertoniker absolvieren, um langfristige Effekte zu erreichen. Dabei müsse das Programm nicht zwingend am Stück durchgehalten werden. Auch zweimal 15 Minuten pro Tag seien in Ordnung, erklärt Martinez. Um bis zu 10 mmHg kann der Blutdruck auf diese Weise reduziert werden.

Der Griff zur Zigarette ist bei Hpertonie ein absolutes Tabu.

Auch der Alkoholkonsum muss eingeschränkt werden. Nach Hildebrandt entstehen rund 15 Prozent aller Hypertonien aufgrund erhöhten Alkoholgenusses.

Vor allem Bluthochdruck-Patienten mit Stresspersönlichkeit wird empfohlen, für mehr Entspannung in ihrem Leben zu sorgen – beispielsweise mit Autogenem Training, Yoga oder Chi-Gong. «Machen Sie Dinge, die Ihnen gut tun und die Nerven stärken», rät Delius.

Hoher Blutdruck triti in bestimmten Familien gehäuft auf. Wenn der Vater oder die Mutter bereits unter Hypertonie leiden, gehöre das Kind zur Risikogruppe, erklärt Delius und rät zur Vorbeugung.
Bei genetischer Belastung sei frühzeitige Vorbeugung zu empfehlen – durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung und regelmäßigen Sport.

Nahrungsergänzungsmittel bringen nichts, Knoblauch aber schon

Nahrungsergänzungsmittel bringen den Fachleuten zufolge nichts. Sie können sogar riskant sein und den Bluthochdruck zusätzlich steigern. Anstelle von dubiosen Pillen sollten Hypertoniker besser zu frischem Knoblauch greifen: Eine amerikanische Studie habe gezeigt, dass 2,7 Gramm pro Tag den Blutdruck senken, erklärt Ursula Hildebrandt von der Deutschen Sporthochschule Köln. Auch dunkler Schokolade mit hohem Kakaogehalt wird ein blutdrucksenkender Effekt nachgesagt. Mehr als ein Riegel täglich sollte es jedoch nicht sein.

Quelle:

http://www.internisten-im-netz.de/de_news_6_0_1013_anders-leben-dann-sinkt-der-bluthochdruck-ohne-medikamente.html

Kommentar & Ergänzung: Lebensstil ändern senkt Bluthochdruck ohne Medikamente

Bluthochdruck ist kein einfaches Thema für die Phytotherapie bzw. Pflanzenheilkunde.

Sehr zu Recht legt die Meldung das Hauptgewicht auf die Beeinflussung des Lebensstils. Heilpflanzen können hier nur ergänzend zum Einsatz kommen. Immerhin wird Knoblauch positiv erwähnt.

Siehe dazu auch:

Phytotherapie: Knoblauch kann zur Blutdrucksenkung beitragen

Hinweise auf eine günstige Wirkung bei Bluthochdruck gibt es auch bei der Karkade.

Siehe dazu:

Karkade-Tee senkt systolischen Blutdruck

Karkadentee ist angenehm zu trinken und frei von den „sozialen Nebenwirkungen“, die mit der hochdosierten Einnahme von Knoblauch verbunden sein können.

Zur dunklen Schokolade: Es muss Schokolade mit wirklich hohem Kakaoanteil sein. Meines Wissens mindestens 70%. Die meisten dunklen Schokoladen liegen tiefer.

Zum Kochsalz: Offenbar spielt Kochsalz nicht bei allen Menschen mit Hypertonie eine gleich wichtige Rolle. Es lohnt sich aber, über mindestens vier Wochen zu testen, ob der Blutdruck durch eine Kochsalzreduktion sinkt.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

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